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Finanzmathematik 1: Diskrete Modelle - Reinhold Kainhofer

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KAPITEL 1. DAS EIN-PERIODEN-MODELL 16<br />

1.6 Risiko und Ertrag (Return)<br />

Definition 1.18. Für ω ∈ Ω und Q ∈ M wird E Q [ ˜X] = Q(ω)/B 1 (ω) für X(̂ω) = 1 {ω=bω}<br />

Zustandspreis des Zustands ω bezeichnet.<br />

als<br />

Definition 1.19. Der Return eines Assets ist definiert als die ZV, die den relative Wertzuwachs<br />

beschreibt<br />

R n = S(n) 1 − S (n)<br />

0<br />

S (n)<br />

0<br />

, n = 1, . . . , N R 0 := r = B 1 − B 0<br />

B 0<br />

Lemma 1.16. Ein Wahrscheinlichkeitsmaß Q mit Q(ω) > 0∀ω ∈ Ω ist genau dann ein RNM, wenn<br />

[ ]<br />

Rn − R 0<br />

E Q = 0, n = 1, . . . , N<br />

1 + R 0<br />

Beweis.<br />

˜S (n) (n)<br />

1 − ˜S 0 = S(n) 1 − B 1 S (n)<br />

0<br />

B 1<br />

[<br />

⇒ E Q ∆ ˜S (n)] [ ]<br />

= S (n) Rn − R 0<br />

0 E Q<br />

1 + R 0<br />

= (1 + R n)S (n)<br />

0 − (1 + R 0 )S (n)<br />

0<br />

= S (n)<br />

0<br />

1 + R 0<br />

R n − R 0<br />

1 + R 0<br />

Bemerkung 1.15. Bei deterministischer Zinsrate R 0 (ω) = r folgt sofort, dass E Q [R n ] = E Q [R 0 ] = r<br />

äquivalent ist zur Tatsache, das Q ein RNM ist.<br />

1.7 Optimale Portfolios, Zulässigkeit<br />

Problem: Bestimmung der optimalen Handelsstrategie nach subjektiven Kriterien.<br />

Definition 1.20 (Nutzenfunktion). Eine Nutzenfunktion U : R × Ω → R ist eine Funktion, die<br />

für alle ω ∈ Ω<br />

1. für w ↦→ U(w, ω) differenzierbar,<br />

2. konkav ( ”<br />

risikoavers“) und<br />

3. streng monoton steigend ist.<br />

U(w, ω) bezeichnet den subjektiv empfundenen Nutzen des Betrages w im Zustand ω, wobei nicht absolute<br />

Werte Bedeutung haben, sondern nur der Vergleich zweier oder mehrerer möglicher Werte relevant ist.<br />

U beschreibt also, wie ich subjektiv den Betrag w bewerte. Die Konkavität von U bedeutet, dass die<br />

Steigung – also die Nutzenänderung desselben Betrages – bei geringen Beträgen höher ist als bei hohen<br />

Beträgen (Für jemanden, der bereits 10 Mio. e besitzt, ist 1 e keine so große Verbesserung wie für<br />

jemanden, der nur sehr wenig Kapital besitzt). Die strenge Monotonie hat die nahe liegende Bedeutung,<br />

dass ein höherer Betrag immer mehr Nutzen hat als ein geringerer Betrag.

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