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Finanzmathematik 1: Diskrete Modelle - Reinhold Kainhofer

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KAPITEL 6. DAS BINOMIALMODELL 30<br />

Die Option ist in the money“ genau dann, wenn<br />

”<br />

(<br />

S T ≥ K ⇔ S 0 u N T<br />

d T −N T u<br />

) ⌈<br />

NT<br />

K<br />

≥ K ⇔ ≥<br />

d S 0 d T ⇔ N log(K/S0 d T ⌉<br />

)<br />

T ≥ n k =<br />

log(u/d)<br />

Der Wert der Option beträgt damit<br />

C 0 = e −rT<br />

∑<br />

T (<br />

S0 u n d T −n − K ) ( )<br />

T<br />

q n (1 − q) T −n<br />

n<br />

n=n k<br />

Bemerkung 6.7. Die rekursive Berechnung wie im letzten Abschnitt und die direkte Berechnung über den<br />

gesamten Erwartungswert sind aufgrund der Linearität des Erwartungswerts äquivalent.<br />

6.5 Verteilung des Maximums im Binomialmodell (Reflection<br />

Principle)<br />

Betrachte den Spezialfall u · d = 1, d.h. ”<br />

up“ und ”<br />

down“ heben sich genau auf, womit der Aktienkurs<br />

sich vereinfacht zu<br />

S t = S 0 u 2Nt−t .<br />

Definiere Y T = max {S t : t = 0, 1, . . . , T } mit Werten aus { S 0 , S 0 u, . . . , S 0 u } T als das Maximum des<br />

Kurses bis zum Zeitpunkt T .<br />

Ziel. Unser Ziel ist nun die Bestimmung der Verteilung von Y T , also P(Y T<br />

i für ein i) für i = 0, 1, . . . , T .<br />

≥ S 0 u i ) = P(2N t − t ≥<br />

Bei der Bestimmung dieser Wahrscheinlichkeitsverteilung werden wir einen sehr nützlichen Trick, das<br />

Reflection Principle“ anwenden, welches uns eine Bijektion zwischen Pfaden liefert, die an einem bestimmten<br />

Level gespiegelt sind. Dasselbe Prinzip kann auch z.B. für die Bestimmung des Maximums der<br />

”<br />

Brown’schen Bewegung benutzt werden.<br />

Lemma 6.4 (Verteilung des Maximums im Binomialgitter). Das Maximum Y t eines Pfades<br />

im Binomialgitter besitzt die Verteilung<br />

P(Y t ≥ S 0 U i ) =<br />

( T<br />

T +i<br />

mit n ∗ = min { }<br />

i ∈ R, i > T +i<br />

2 .<br />

2<br />

)<br />

p T +i<br />

T −i<br />

2 (1 − p) 2<br />

} {{ }<br />

=0, wenn T + i ungerade<br />

+<br />

T∑<br />

n=n ∗ ( T<br />

n<br />

) [p n (1 − p) T −n + p T +i−n (1 − p) n−i]<br />

Beweis. Betrachte alle Pfade, die S 0 u i erreichen und definiere τ i = min {t : 2N t − t = i} als den ersten<br />

Zeitpunkt, zu dem S 0 u i erreicht wird. Nach Voraussetzung gilt τ i ≤ T . Wähle i = 0, . . . T fix und betrachte<br />

drei disjunkte Fälle für den Endzeitpunkt:<br />

1. 2N T − T = i (nur möglich, wenn i = T, T − 2, T − 4, . . . )<br />

2. 2N T − T > i<br />

3. 2N T − T < i, aber Y t ≥ S 0 u i<br />

Bei Fall 1 und 2 erreicht der Pfad automatisch S 0 u i . Die Verteilung des Maximums kann daher zerlegt<br />

werden in<br />

P(2N t − t ≥ i für ein i) = P(2N T − T = i) + P(2N T − T > i) + P((2N T − T < i) ∧ (τ i ≤ T ))<br />

Die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen Terme lassen sich getrennt bestimmen:

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