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Makrophytenkartierung am Vorarlberger Bodenseeufer Bericht und ...

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URMI-KÖNIG, 1985). In der Zeit nach ihrer Einschleppung beeinträchtigte die Wasserpest durch<br />

ihre Massenentfaltungen zeitweilig ernsthaft Fischerei <strong>und</strong> Schiffsverkehr. Ende des 19ten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

erfolgte dann ein starker Rückgang, weshalb Elodea canadensis bereits Anfang des 20sten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts nicht mehr als größeres Problem betrachtet wurde (WALKER 1912, zit. in COOK &<br />

URMI-KÖNIG, 1985).<br />

In den Bodensee ist die Kanadische Wasserpest offensichtlich in der zweiten Hälfte des 19ten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

eingewandert. Jedenfalls wurden in den 1880er Jahren Massenauftreten beobachtet. Nach<br />

BAUMANN (1911) lebte Elodea canadensis zu Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts im Untersee „vielerorts<br />

<strong>und</strong> meist gesellig“. Auch 1967 war sie im Untersee verbreitet (LANG, 1973), ging jedoch in den<br />

folgenden Jahren zurück (LANG, 1981, SCHRÖDER, 1981). 1993 war wieder eine leichte Ausbreitung<br />

im Vergleich zu den früheren Kartierungen zu erkennen, dichte Bestände wurden jedoch<br />

nirgends angetroffen (SCHMIEDER, 1998). Insges<strong>am</strong>t war Elodea canadensis im Bodensee selten.<br />

2007 wurde Elodea canadensis im österreichischen Teil des Bodensees nur in zwei Transekten, bevorzugt<br />

zwischen 0 <strong>und</strong> 1 m Wassertiefe, gef<strong>und</strong>en (Abb. 18). Dies war zum Einen Transekt 1 <strong>am</strong><br />

Rheinspitz. Hier ist eine Einschwemmung der Art über den Alten Rhein anzunehmen, in dem sie<br />

in nicht unerheblichen Mengen bei Gaißau, ca. 5 km vor der Mündung vorkommt (PALL, 2009c).<br />

Sicherlich herrschen in der Umgebung der Einmündung des Alten Rheins im Bodensee aber auch<br />

erhöhte Nährstoffverhältnisse vor, die das Wachstum der Art fördern.<br />

29<br />

Zum anderen wurde die Kanadische Wasserpest auch im relativ unbeeinflussten Transekt 2, in der<br />

Bucht zwischen Rheinspitz <strong>und</strong> Rohrspitz, vorgef<strong>und</strong>en. Möglicherweise kommt es hier durch eine<br />

kleine Hafenanlage oder durch einen in der Nähe einmündenden Graben zu lokalen Nährstoffbelastungen.<br />

Es ist aber auch eine Verwechslung der Art mit Elodea nuttallii, die ebenfalls hier vorkommt,<br />

nicht ganz auszuschließen. Die beiden Arten sind ohne Blüten (die so gut wie nie vorhanden<br />

sind) habituell kaum zu unterscheiden.<br />

Pflanzenmenge<br />

N<br />

sehr selten<br />

selten<br />

verbreitet<br />

1 0 1 2 Kilometer<br />

RPM [%]<br />

0<br />

50<br />

100<br />

Tiefe<br />

häufig<br />

massenhaft<br />

1 - 14 Transekte<br />

10 m Tiefenlinien<br />

0 - 1 m<br />

1 - 2 m<br />

2 - 4 m<br />

> 4 m<br />

Abb. 18: Vorkommen <strong>und</strong> Tiefenverbreitung von Elodea canadensis im Bodensee.

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