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Makrophytenkartierung am Vorarlberger Bodenseeufer Bericht und ...

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Myriophyllum spicatum (Ähren-Tausendblatt)<br />

Das Ähren-Tausendblatt kann unter günstigen Lebensbedingungen dichte Massenvorkommen<br />

entwickeln <strong>und</strong> dabei durch Beschattung (AIKEN et al., 1979) sowie allelopathisch wirkende<br />

phenolische Verbindungen (PENNAK, 1973; AGAMI & WAISEL, 1985) das Wachstum anderer<br />

Wasserpflanzen sehr effektiv unterdrücken. Die Expansionskraft der ursprünglich eurasischen Art<br />

führte beispielsweise nach ihrer Einschleppung in Nord<strong>am</strong>erika zu vergleichbaren ökonomischen<br />

Problemen, wie sie sich durch die Verbreitung der Kanadischen Wasserpest in europäischen Gewässern<br />

ergaben.<br />

Myriophyllum spicatum gehört zu den häufigsten Wasserpflanzenarten Mitteleuropas <strong>und</strong> besiedelt<br />

stehende <strong>und</strong> langs<strong>am</strong> fließende Gewässer. Bezüglich der Nährstoffansprüche ist die Art trotz<br />

ihrer relativ weiten ökologischen Amplitude als mesotraphent einzustufen (MELZER et al., 1986).<br />

32<br />

Bereits SCHRÖTER & KIRCHNER (1902) beschreiben Myriophyllum spicatum für den Bodensee,<br />

wobei die Art offensichtlich nicht besonders häufig war. Auch LANG (1973) gibt nur wenige<br />

F<strong>und</strong>orte, unter anderem auch den östlichen Obersee, an. Während der Periode der höchsten<br />

Trophie ist die Art dann fast vollständig aus dem Bodensee verschw<strong>und</strong>en. Im Obersee hielten<br />

sich nur in der Fussacher Bucht einzelne Bestände (LANG, 1981). Nach Abklingen der Eutrophierungswelle<br />

erreichte Myriophyllum spicatum dann eine weitere Verbreitung im Bodensee als<br />

je zuvor, blieb aber insges<strong>am</strong>t immer noch vergleichsweise selten (SCHMIEDER, 1998).<br />

Im Jahr 2007 wurde Myriophyllum spicatum mit Ausnahme der Probestellen in der Fussacher<br />

Bucht in fast allen im österreichischen Teil des Bodensees untersuchten Transekten gef<strong>und</strong>en. Die<br />

Vorkommen blieben allerdings nur „sehr selten“ bis maximal „verbreitet“. Als typischer Bestandsbildner<br />

des Laichkrautgürtels bevorzugt Myriophyllum spicatum den mittleren Tiefenbereich. Die<br />

Art bildet ihre Hauptvorkommen zwischen 2 <strong>und</strong> 4 m Wassertiefe aus, reicht aber auch noch tiefer<br />

als 4 m hinab (Abb. 21).<br />

Pflanzenmenge<br />

N<br />

sehr selten<br />

1 0 1 2 Kilometer<br />

0<br />

Tiefe<br />

selten<br />

verbreitet<br />

häufig<br />

Abb. 21: Vorkommen <strong>und</strong> Tiefenverbreitung<br />

von Myriophyllum<br />

spicatum im Bodensee.<br />

RPM [%]<br />

20<br />

40<br />

60<br />

0 - 1 m<br />

1 - 2 m<br />

2 - 4 m<br />

> 4 m<br />

massenhaft<br />

1 - 14 Transekte<br />

10 m Tiefenlinien

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