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Makrophytenkartierung am Vorarlberger Bodenseeufer Bericht und ...

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Pflanzenmenge<br />

N<br />

1 0 1 2 Kilometer<br />

Abb. 26: Vorkommen von Pot<strong>am</strong>ogeton x nitens im Bodensee.<br />

sehr selten<br />

selten<br />

verbreitet<br />

häufig<br />

massenhaft<br />

1 - 14 Transekte<br />

10 m Tiefenlinien<br />

37<br />

Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus (K<strong>am</strong>m-Laichkraut)<br />

Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus besitzt eine weite ökologische Amplitude. Eine herausragende Eigenschaft<br />

der Art ist jedoch, dass sie sich hervorragend an Nährstoffbelastungen adaptieren kann (A.<br />

KRAUSE, 1972; W. KRAUSE, 1971). Das K<strong>am</strong>m-Laichkraut ist daher bevorzugt an eutrophierten<br />

Standorten zu finden <strong>und</strong> gilt als Nährstoffzeiger. Auch KOHLER et al. (1974), LANG (1967,<br />

1973, 1981) LACHAVANNE & WATTENHOFER (1975) sowie MELZER et al (1986) beschreiben<br />

eine eutrophierungsbedingte Wachstumsförderung der Art.<br />

Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus war nach SCHRÖTER & KIRCHNER (1902) sowie BAUMANN<br />

(1911) bereits zur Wende des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erst im ges<strong>am</strong>ten Uferbereich des Bodensees verbreitet,<br />

d<strong>am</strong>als jedoch weit weniger häufig als Pot<strong>am</strong>ogeton lucens oder P. perfoliatus. Nach<br />

LANG (1973) war Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus bereits 1967 das weitaus häufigste Laichkraut im See.<br />

Bis 1978 erfolgte dann eine Massenzunahme des K<strong>am</strong>m-Laichkrauts, vor allem zu Lasten der<br />

großblättrigen Laichkrautarten Pot<strong>am</strong>ogeton lucens <strong>und</strong> P. perfoliatus sowie mancherorts auch<br />

der Characeenvegetation (LANG, 1981). Das K<strong>am</strong>m-Laichkraut hatte zu Zeiten höchster Trophie<br />

seine größte Verbreitung im Bodensee. Das 1993 gewonnene Verbreitungsbild zeigte dann zwar<br />

große Ähnlichkeiten mit dem von 1978, allerdings war ein deutlicher Rückgang in den Bestandesdichten<br />

festzustellen (SCHMIEDER, 1998). Im Untersee konnte an einer Stelle beispielsweise<br />

die Wiederetablierung eines dichten Characeenrasens belegt werden, der in Zeiten der höchsten<br />

Eutrophierung fast zur Gänze durch Bestände des K<strong>am</strong>m-Laichkrauts ersetzt war.<br />

SCHMIEDER (1998) schließt aus der Verbreitungsentwicklung <strong>am</strong> Bodensee, dass der Ubiquist<br />

Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus keine aggressive Verdrängung anderer Arten betreibt, sondern lediglich<br />

von der Verschlechterung der Lebensbedingungen für andere Arten profitiert <strong>und</strong> die freiwerdenden<br />

Lebensräume einnimmt. Er nimmt an, dass bei Wiederherstellung besserer Lebensbedingun-

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