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Makrophytenkartierung am Vorarlberger Bodenseeufer Bericht und ...

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Störungen der Vegetationszonierung ergeben sich hauptsächlich durch Uferverbau (obere Vegetationszonen<br />

sind beeinträchtig oder fehlen). Sie können aber auch durch erhöhte Trophie hervorgerufen<br />

werden (untere Vegetationszonen sind beeinträchtigt oder fehlen, typspezifische Vegetationszonen<br />

sind durch Massenvorkommen eutraphenter Arten ersetzt).<br />

54<br />

Das schlechte Ergebnis des Metrics Zonierung für Transekt 1 (Mündungsbereich Alter Rhein)<br />

resultiert sicherlich in erster Linie auf einer dort erhöhten Trophie. In den Transekten 7 bis 9 dürften<br />

maßgeblich die künstlichen Ufersubstrate verantwortlich sein, bei den Transekten 8 <strong>und</strong> 9 ist<br />

zusätzlich noch von lokal erhöhter Trophie durch die einmündenden Gewässer Lustenauer Kanal<br />

<strong>und</strong> Dornbirnerach auszugehen. In den Transekten 11 <strong>und</strong> 12 kann von einer Beeinträchtigung<br />

der Makrophytenvegetation durch Uferverbau ausgegangen werden, in Transekt 12 möglicherweise<br />

verstärkt durch Nährstoffbelastung über die dort einmündenden Bäche. Transekt 13 liegt<br />

im Bereich eines Strandbades. Hier sind Schäden an der Makrophytenvegetation durch Betritt <strong>und</strong><br />

unter Umständen auch durch lokal erhöhte Trophie denkbar. Für Transekt 10 kann auf Basis der<br />

vorliegenden Daten keine Aussage abgeleitet werden.<br />

Lokale Nährstoffelastungen werden mit dem Metric Trophie-Indikation erfasst. Hier wird nochmals<br />

die nicht unerhebliche Nährstoffbelastung durch den Alten Rhein, sowie durch die Dornbirnerach<br />

<strong>und</strong> den Lustenauer Kanal deutlich. Für Transekt 10 kann, wie bereits erwähnt, aus<br />

den vorhandenen Daten keine Aussage abgeleitet werden. Ursache für die erhöhte Trophie in den<br />

Transekten 12 <strong>und</strong> 13 dürften lokale Nährstoffbelastungen über einmündende Bäche <strong>und</strong>/oder das<br />

Strandbad sein.<br />

Hinsichtlich des Artenspektrums wird im österreichischen Teil des Bodensees nicht in einem einzigen<br />

Transekt der „gute Zustand“ erreicht. Diese Defizite sind als Nachwehen des in der Vergangenheit<br />

deutlich höheren Trophieniveaus im Ges<strong>am</strong>tsee zu betrachten <strong>und</strong> können als Musterbeispiel<br />

für die verzögerte Reaktion der Makrophytenvegetation auf Reoligotrophierungsprozesse<br />

betrachtet werden. Wie in Kapitel 4 dargelegt, hat sich die Makrophytenvegetation seit dem Höhepunkt<br />

der Eutrophierungswelle Ende der 1970er Jahre zwar deutlich erholt. Das vorgef<strong>und</strong>ene<br />

Artenspektrum ist aber noch weit von den Referenzbedingungen (Kapitel 5) entfernt.<br />

Hier wird besonders deutlich, dass bei der Beurteilung von Reoligotrophierungsprozessen neben<br />

langfristig reagierenden Komponenten (Artenspektrum) auch kurzfristig reagierende Aspekte der<br />

Makrophytenvegetation berücksichtigt werden müssen. Dies gilt insbesonders in Hinblick auf<br />

die Bewertung eines Sees auf Basis des Qualitätselements Makrophyten. Bewertet werden soll ja<br />

die aktuelle Situation <strong>und</strong> bei Nichterreichen des Qualitätsziels soll aufgezeigt werden, wo <strong>und</strong> in<br />

welcher Form Handlungsbedarf besteht.<br />

Die Beurteilung auf Basis des Qualitätselements Makrophyten ergibt für den österreichischen Teil<br />

des Bodensees, dass hinsichtlich der Reoligotrophierung des Ges<strong>am</strong>tsees (Österreich) bereits wieder<br />

ein „guter Zustand“ erreicht ist. Dies mit einem EQR-Wert von 0,61 allerdings nur sehr knapp.<br />

Deutliche Nährstoffeinträge erfolgen allerdings offensichtlich immer noch über den Alten Rhein<br />

<strong>und</strong> die Dornbirner Ach. Dass diese beiden Gewässer ein Nährstoffproblem haben, wurde auch<br />

im Rahmen der Fließgewässeruntersuchung nach der GZÜV (Qualitätselement Makrophyten) im<br />

Jahr 2007 festgestellt (PALL, 2009c).

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