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Makrophytenkartierung am Vorarlberger Bodenseeufer Bericht und ...

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SCHRÖTER <strong>und</strong> KIRCHNER (1902) geben Pot<strong>am</strong>ogeton trichoides aufgr<strong>und</strong> eines alten Herbarbelegs<br />

für den Bodensee an. LANG (1973, 1981) konnte die Art nicht finden <strong>und</strong> bezweifelt<br />

diese Angabe. SCHMIEDER (1998) fand die Art vor allem im Gnadensee (Teil des Untersees)<br />

häufig, aber auch im Obersee im Bereich der Litoralzone vor größere Städten. 2007 wurde die Art<br />

<strong>am</strong> österreichischen Ufer nur in Form eines Einzelexemplars zwischen 2 <strong>und</strong> 4 m Wassertiefe in<br />

Transekt 14 im Mündungsbereich der Leiblach gef<strong>und</strong>en (Abb. 30).<br />

41<br />

Pflanzenmenge<br />

N<br />

sehr selten<br />

selten<br />

1 0 1 2 Kilometer<br />

verbreitet<br />

häufig<br />

Abb. 30: Vorkommen von Pot<strong>am</strong>ogeton trichoides im Bodensee.<br />

massenhaft<br />

1 - 14 Transekte<br />

10 m Tiefenlinien<br />

Zannichellia palustris (Teichfaden)<br />

Unter den makrophytischen Wasserpflanzen zählt der Teichfaden zu den Arten, die sich durch<br />

einen besonders sicheren Zeigerwert bei der Beurteilung von Gewässerbelastungen auszeichnen.<br />

Sowohl die Untersuchungen von LACHAVANNE & WATTENHOFER (1975) <strong>am</strong> Genfer See<br />

sowie auch von JUPP & SPENCE (1977) an schottischen Stillgewässern belegen die Ausbreitung<br />

der Art bei zunehmender Eutrophierung. An bayerischen Seen gelang es häufig sogar, anhand des<br />

Verbreitungsbildes der Art Stellen zu lokalisieren, an denen Nährstoffe auf diffusem Weg in den<br />

See gelangten (MELZER et al., 1986, 1988; HARLACHER & PALL, 1992).<br />

Auch die Bestandesentwicklung von Zannichellia palustris im Bodensee ist ein eindruckvoller<br />

Beleg für die eutrophierungsbedingte Wachstumsförderung der Art. Der Teichfaden wird von<br />

SCHRÖTER & KIRCHNER (1902) ausdrücklich als fehlend im Obersee vermerkt, während<br />

BAUMANN (1911) einige F<strong>und</strong>orte im Untersee angibt. Nach Lang (1973) gab es auch in den<br />

1960er Jahren erst wenige Vorkommen von Zannichellia palustris, welche hauptsächlich auf den<br />

westlichen Bodensee beschränkt waren. Er beschreibt als Standorte von Zannichellia palustris „extrem<br />

nährstoffreiche, zum Teil schwach oligohaline Bereiche mit Faulschl<strong>am</strong>mböden, hauptsächlich<br />

im Mündungsbereich der größeren, stark abwasserbelasteten Flüsse. Zannichellia palustris<br />

bildet hier gemeins<strong>am</strong> mit Pot<strong>am</strong>ogeton pectinatus ein bis zur Wasseroberfläche reichendes, verfilztes<br />

Geflecht, in dem sich häufig üppig entwickelte Grünalgenwatten festsetzen“.

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