2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen
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ärerin), als Himmelskönigin im Strahlenkranz stießen wir auf Diskrepanzen. Die<br />
hohe Wertschätzung Marias war historisch gesehen oft gepaart mit der Geringschätzung<br />
der einzelnen Frau. Je „heiliger“ Maria, desto „niedriger“ war oft die<br />
normale Frau angesehen.<br />
Die Diskrepanz zwischen „Heiliger“ und „Hure“ hatte und hat ihren Grund nicht<br />
zuletzt in der negativen Wertung der Geschlechtlichkeit durch die Kirche. Daran<br />
knüpft auch die sog. „Erbsündenlehre“ an, die in gewisser Weise auf die<br />
Geschlechtlichkeit des Menschen fixiert ist. Andererseits verkörpert Maria die<br />
mütterliche Nähe Gottes. Dieser Aspekt findet auch in der Kunst seine Entsprechung.<br />
Dennoch wurde im Laufe der Frömmigkeitsgeschichte die Frau Maria der<br />
Geburtssituation entzogen, während gleichzeitig die klösterliche Liebesmystik<br />
aufblühte. Die hellenistisch-dualistische Weltsicht, die den Frauen die dunkle irdische<br />
Seite des Lebens zuwies, setzte sich durch.<br />
Eine weitere Diskussionsrunde kreiste um das Bilderverbot aus dem Dekalog:<br />
sich kein Bild, auch kein Sprachbild, von Gott zu machen. Und dennoch entstehen<br />
solche Bilder, die sich in der Regel an den „Elternbildern“ entlang entwickeln.<br />
Konfirmandinnen und Konfirmanden nach den „Eltern- bzw. Gottesbildern“: Gott<br />
als Vater oder Gott als Mutter befragt, bezeugen diese Tendenz. Auch fragten wir<br />
uns, ob die Vielfältigkeit der Gottesumschreibung, wie sie die Bibel in gerechter<br />
Sprache anbietet, zur Klärung und Klarheit oder eher zur Verwirrung beitragen<br />
wird. Warum nicht eine Bezeichnung oder nur GOTT in Großbuchstaben anbieten?<br />
Tradition bewahren und zugleich Neues anregen ist mit dieser Absicht verbunden.<br />
Der Themenkreis Gott und Christologie konnte am Nachmittag nur noch angerissen<br />
werden. Am nächsten Vormittag hat die Arbeitsgruppe an diesem Punkt weiterdiskutiert<br />
und ihre Ergebnisse thesenartig und fragend festgehalten.<br />
Ergebnisse der Arbeitsgruppe vom 12.2.07<br />
Mariologie – Von der Göttin zu Maria, Himmelskönigin, mütterlicher Gottesaspekt<br />
GOTT als integrierendes Sprachbild – gemeint, aber oft nicht so verstanden<br />
Spannung zwischen „Bilderverbot“ und Notwendigkeit/Unausweichlichkeit von<br />
Sprachbildern<br />
Vielfalt der Übersetzungen des „Gottesnamens“,<br />
Gott ohne Christologie – geht das?<br />
Ergebnisse der Arbeitsgruppe vom 13.2.07<br />
Christologie – Gott vermenschlichen?? An dem<br />
Menschen Jesus vorbei?<br />
Jesus = Gott zum „Anfassen“ und Begreifen<br />
Gott hat ein Gesicht<br />
Jesus Christus zeigt uns Gott als Liebe, Urvertrauen,<br />
deus absconditus, Karfreitag und Ostern<br />
Haben wir zu viele Bilder?<br />
Prof. Dr. Renate Jost erhält<br />
eine Kerze mit dem <strong>Konvent</strong>slogo<br />
von Dr. Cornelia Schlarb.<br />
30 Jahrestagung - Juni <strong>2007</strong> / <strong>Theologinnen</strong> Nr. 20