2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen

Klagegebet:
Lasst uns beten und unsere Klagen vor Gott bringen. Wir bitten, nach jeder Klage
in den Vers einzustimmen:
Gott, wir warten, komm uns entgegen.
Gott, Lebendige, dein Wort ist Atem, Freiheit, Leben.
Es fordert Kraft und schenkt Kraft.
Wie oft ist die Kirche dieser Verantwortung nicht gerecht geworden?
Dein Wort wurde oft missbraucht, eingeengt, verbraucht.
Noch heute sind viele Menschen, besonders Frauen, verletzt durch Worte,
die ihnen nicht gut tun,
die sie klein machen,
die sie aus ihrem Leben herausrücken in eine weite Ferne.
Wir bitten, sende neu dein Licht und deine Wahrheit.
Zu dir rufen wir gemeinsam:
Alle: Gott, wir warten, komm uns entgegen!
Gott, namenloses Geheimnis,
in tausend Weisen besingen die biblischen Stimmen deine Gegenwart.
Aber auch heute noch wird in der Sprache der Kirchen dein Name
einseitig verknüpft mit männlichen Bildern: Vater, Sohn, Allmächtiger, Herr.
Es ist schwer, wirklich frei zu werden für deine Nähe.
Wir bitten, sende neu dein Licht und deine Wahrheit.
Zu dir rufen wir gemeinsam:
Alle: Gott, wir warten, komm uns entgegen.
Gott, Barmherziger,
in der Bibel lesen wir von deinen Verheißungen,
doch sie klingen fern und unwirklich in den Realitäten des Alltags:
in der Angst, mit der Arbeit die Existenz zu verlieren,
in der Angst vor Gewalt und Terror,
in der Trostlosigkeit von Armut,
Es ist eine Mühe, deine Liebe zu entdecken.
Wir brauchen Menschen, die deine Verheißungen immer wieder neu übersetzen.
Wir bitten, sende neu dein Licht und deine Wahrheit.
Alle: Gott, wir warten – komm uns entgegen. Amen.
Kyrie 178.8
Gnadenspruch:
Gott spricht: „Dieses Wort ist dir sehr nahe. Es ist in deinem Mund, in deinem
Herzen und deinem Verstand, so dass du dich danach richten kannst.“ (Deut. 30, 14)
Ich lobe meinen Gott
Lasst uns beten:
Gott aller Güte, das Licht des neuen Morgens hat uns geweckt;
38 Jahrestagung - Juni 2007 / Theologinnen Nr. 20