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2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen

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• dass im angekündigten „Jahr der Lutherbibel – das Original“ (S 87) nicht die<br />

Verherrlichung einer zeitgebundenen Übersetzung mit dem evangelischen<br />

Selbstverständnis gleichgesetzt wird, sondern die Notwendigkeit der Auseinandersetzung<br />

mit Inhalt und sprachlicher Gestalt und ihrer Wirklichkeitssetzung<br />

gefördert wird, so wie es ja auch einem wichtigen Anliegen Martin Luthers<br />

entspricht.<br />

Bioethik<br />

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Huber!<br />

Als <strong>Konvent</strong> haben wir uns auf unserer Jahrestagung vom 11.-14.2.<strong>2007</strong> in Iserlohn<br />

mit Ihrer Presseerklärung vom 10.11.2006 zur Stellungnahme der DFG „Stammzellenforschung<br />

– Möglichkeiten und Perspektiven in Deutschland“ (Oktober 2006)<br />

beschäftigt und nehmen wie folgt Stellung:<br />

Wir halten es für sehr problematisch, einen neuen Stichtag in die Debatte zu<br />

werfen. Ihre Hoffnung, dass dieser einmalige neue Stichtag endgültig wäre, teilen<br />

wir nicht. Die Forschung wird immer wieder frische Stammzellen benötigen,<br />

mit dem Argument, dass die vorhandenen veralten.<br />

Dadurch, dass Sie einen neuen Stichtag vorschlagen, tragen Sie selbst dazu bei,<br />

dass der so genannte „Einstieg in den Ausstieg aus dem Embryonenschutz“ stattfindet.<br />

Das Wort „Spielraum“ verschleiert den Tatbestand, dass das Stammzellengesetz<br />

von 2002 verbrauchende Embryonenforschung in Deutschland verbietet; und dass<br />

es auch grundsätzlich den Import humaner embryonaler Stammzellen verbietet,<br />

mit der einen Ausnahme von Stammzellen, die vor dem Stichtag 31.12.2001 „gewonnen“<br />

wurden.<br />

Wir sind der Meinung, dass gerade an diesem Punkt des Embryonenschutzes die<br />

Kirche eindeutig sprechen muss.<br />

Darüber hinaus ist es uns ganz wichtig, dass der ökumenische Konsens nicht aufgekündigt<br />

wird.<br />

Zudem stehen nicht alle Wissenschaftler hinter der Forderung, an menschlichen<br />

Embryonen forschen zu dürfen. Es gibt Alternativen, wie die Forschung an adulten<br />

Stammzellen usw. Es ist nicht das Ende des „Forschungsstandortes Deutschland“,<br />

wenn Embryonenforschung bei uns verboten bleibt. Auch die Alternativen<br />

haben ihren „Markt“, auf dem Deutschland führend ist und werden kann.<br />

Darüber hinaus möchten wir betonen, dass es in der Verfügungsgewalt der Frauen<br />

bleiben muss, was mit ihrem Körper und mit dem, was aus diesem Körper hervorgeht<br />

(Nabelschnurblut usw.), geschieht. Das ist bisher viel zu wenig bedacht worden.<br />

46 Stellungnahmen - Juni <strong>2007</strong> / <strong>Theologinnen</strong> Nr. 20

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