03.11.2013 Aufrufe

2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen

2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen

2007 - Konvent Evangelischer Theologinnen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bibel in gerechter Sprache<br />

Brief an Bischof Huber zu seinen Äußerungen im Berliner Tagesanzeiger und inhaltsgleich<br />

einen Leserbrief an die Zeitung.<br />

Betr.: Interview mit Bischof Dr. Huber, am 11.2.07, S.7 - Leserbrief:<br />

Mit Bestürzung haben wir im <strong>Konvent</strong> <strong>Evangelischer</strong> <strong>Theologinnen</strong> in Deutschland<br />

e.V. das Interview mit Bischof Huber am 11.02.07 im Berliner Tagesspiegel „Seelsorge<br />

ist auch für Terroristen da“ gelesen, in der er sich sehr negativ zu der<br />

neuen Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache äußert.<br />

Unter dem Thema „Macht der Sprache – Sprache macht was“ haben wir uns vom<br />

11.-14.2.<strong>2007</strong> auch mit der Bibel in gerechter Sprache befasst, uns mit den Prinzipien<br />

dieser Übersetzung vertraut gemacht und auseinandergesetzt.<br />

Uns ist klar, dass in dieser Übersetzung sozialgeschichtliche Aspekte eingearbeitet<br />

worden sind, die erst in der neueren Forschung erarbeitet wurden.<br />

Jede Übersetzung ist eine Interpretation, die Bezug nimmt auf den Stand der<br />

Wissenschaft. Stand der Wissenschaft ist, dass in vielen Bibelübersetzungen,<br />

auch in der autorisierten Lutherübersetzung, antijudaistische Elemente enthalten<br />

sind, die wissenschaftlich nicht mehr haltbar sind und von denen sich die<br />

evangelische Kirche in den letzten Jahren öffentlich distanziert hat.<br />

Ebenso ist in den letzten Jahren nachgewiesen worden, dass Frauen in vielen<br />

männlichen Bezeichnungen mitgemeint sind, aber durch die Tradition und Übersetzung<br />

nach und nach unsichtbar geworden sind. Das hatte Auswirkungen auch<br />

auf das Amtsverständnis unserer Kirche, das in den letzten Jahrzehnten revidiert<br />

werden musste. Diese Erkenntnisse sind vom Kreis der Übersetzerinnen und Übersetzer<br />

verantwortungsbewusst in der neuen Übersetzung aufgenommen worden.<br />

Wir als <strong>Theologinnen</strong> bedauern sehr, dass Bischof Huber dieser Übersetzung das<br />

reformatorische Schriftverständnis pauschal abspricht.<br />

In diesem Sinne haben wir auch an Bischof Huber geschrieben.<br />

Mehr zum Themenbereich „Bibel in gerechter Sprache“:<br />

• in diesem Heft, S. 66-67<br />

• auf der Homepage www.bibel-in-gerechter-Sprache.de<br />

• epd-Dokumentation Nr. 17-18/<strong>2007</strong>, Kontroverse um die „Bibel in gerechter<br />

Sprache“ (Auswahl von Diskussionsbeiträgen und Stellungnahmen zum Thema)<br />

84 S.<br />

• epd Dokumentation 23/<strong>2007</strong>, „Sola scriptura“ - Zur Aktualität des protestantischen<br />

Erbes. Bibel in gerechter Sprache (2), 40 S. (zu beziehen über Firstgate<br />

online).<br />

<strong>Theologinnen</strong> Nr. 20 / Juni <strong>2007</strong> - Stellungnahmen<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!