Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

Tabelle 2: Goldproduktion (in Tonnen)
2008 2009 2010 2011
Minenproduktion 2.410 2.589 2.709 2.810
Hedging von Produzenten (1) - 352 - 236 - 108 12
Verkauf durch Minen 2.058 2.353 2.577 2.822
Verkäufe von Regierungen/ Zentralbanken 232 34 - 77 - 440
Altgoldrecycling 1.316 1.659 1.641 1.612
Gesamtangebot 3.606 4.041 4.164 3.994
Quelle: WGC Online; WGC, 2011, S. 23; WGC, 2012, S. 23. 2011: Vorläufige Zahlen; (1): Teile des Angebots werden von den
Minenunternehmen direkt gehandelt oder als Vorrat behalten. Auch die Investitionen im privaten Bereich bzw. der Verkauf
von Barren etc. werden nicht vollständig erfasst, so dass es immer Unterschiede zwischen den Statistiken über Angebot und
Nachfrage gibt.
1.1.2 Verwendung
Der hohe Wert des Goldes hat dazu geführt, dass von
der im Laufe der Menschheitsgeschichte geförderten
Goldmenge vermutlich lediglich fünf Prozent verloren
gegangen sind. Rund 80 Prozent des heute vorhandenen
Goldes wurde im 20. Jahrhundert gefördert
(Azkarraga, 2008, S. 87-89).
Der derzeitige weltweite Bestand an Gold wird auf
166.600 Tonnen geschätzt, der sich folgendermaßen
verteilt:
• 84.200 t (51%) wurden zu Schmuck verarbeitet,
• 31.100 t (19%) gehören privaten Anlegern,
• 29.000 t (17%) sind in der Hand des öffentlichen
Sektors,
• 18.700 t (11%) wurden in industriellen Produkten
verarbeitet,
• 3.600 t (2%) sind ungenutzt (WGC, 2011a, S. 41-42).
Die Bestände betragen somit ein Vielfaches der
derzeitigen jährlichen Produktion.
Bei der Verwendung hat es in den letzten Jahren
erhebliche Verschiebungen gegeben. Im Jahr 2011
wurden 3.994 Tonnen Gold auf dem Weltmarkt
verkauft, von denen mit 1.963 Tonnen die Hälfte für
Schmuck verwendet wurde. Damit ist der Absatz auf
dem Schmucksektor rückläufig: Im Jahr 2000 kaufte
die Schmuckbranche noch 3.200 Tonnen Gold. Deutlich
gestiegen ist der Kauf von Gold als Investitionsobjekt
(2011: 1.640 Tonnen). Die Finanzkrise hat das Interesse
an Gold als Versicherung gegen Währungskrisen
trotz der Preissprünge der letzten Jahre erhöht. Die
Investitionen der privaten Anleger sowie der Kauf von
440 Tonnen Gold durch Zentralbanken waren im Jahr
2011 der Hauptgrund für die hohe Goldnachfrage
(WGC, 2012, S. 17).
Nahezu konstant geblieben ist dagegen mit 464
Tonnen seit vielen Jahren der Teil des Goldes, der in
der Industrie und in der Zahntechnik verwendet wird
(WGC, 2009, S. 21; WGC, 2012, S. 22; Tabelle 3).
Im Gegensatz zu anderen Rohstoffen stieg der Goldpreis
trotz der Wirtschaftskrise ab Ende 2007 auf neue
Höchststände. Der Goldpreis stieg von rund 400
US-Dollar je Feinunze im Jahr 2005 bis zum September
des Jahres 2011 auf ein Rekordniveau von 1.895
US-Dollar je Unze, bevor der Preis zum Jahresende auf
rund 1600 US-Dollar fiel (WGC, 2011, S. 2). Der Durchschnittspreis
lag im Jahr 2011 bei 1.571 US-Dollar je
Unze (WGC, 2012, S. 12).
Anders sehen jedoch die inflationsbereinigten Preise
aus. Nach Berechnungen des World Gold Councils
lag der höchste jemals erreichte Goldpreis bei 2.473
US-Dollar, erzielt am 21. Januar 1980 (WGC, 2011, S. 4).
Die Entwicklung der Nachfrage verläuft regional sehr
unterschiedlich. Der Anteil von Nordamerika und
Europa am Goldmarkt ist seit einem Höchststand von
68 Prozent im Jahr 1980 auf 27 Prozent im Jahr 2010 stark
gefallen, während asiatische Abnehmer ihren Anteil
auf 58 Prozent steigern konnten (WGC, 2011, S. 6).
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