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Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

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<strong>Auf</strong>grund ihres informellen und teilweise illegalen<br />

Status sind genaue Angaben über die Zahl <strong>der</strong><br />

Menschen, die im Kleinbergbau beschäftigt sind bzw.<br />

über die Mengen, die sie för<strong>der</strong>n, schwer zu ermitteln.<br />

Schätzungen des Bergbauministeriums zufolge ist<br />

die Kleinbergbauproduktion in Peru von 11,8 Tonnen<br />

im Jahr 1990 auf 22,3 Tonnen im Jahr 2005 und 36<br />

Tonnen im Jahr 2009 angestiegen (Huamán, 2011,<br />

S. 13). Ein Vergleich zu früheren Jahren zeigt, wie rasant<br />

die Entwicklung war: Im Jahr 1991 ging das Umweltministerium<br />

in Peru von 30.000 aktiven Kleinschürfern<br />

aus (Hentschel et al., 2002, S. 11). Inzwischen beschäftigt<br />

<strong>der</strong> Kleinbergbau <strong>nach</strong> Schätzungen zuständiger<br />

Ministerien mehr als 100.000 Kleinschürfer (Ministerio<br />

del Ambiente, siehe: http://www.minam.gob.pe/).<br />

Die Nichtregierungsorganisation „CooperAcción“ hat<br />

in fünf Regionen des Landes statistische Erhebungen<br />

vorgenommen. Sie kommt zu <strong>der</strong> Einschätzung, dass<br />

alleine in diesen fünf Regionen 53.200 Kleinschürfer<br />

beschäftigt sind (siehe Tabelle 7).<br />

Programme (insbeson<strong>der</strong>e seitens <strong>der</strong> peruanischen<br />

Regierung), <strong>der</strong>en Ziel es ist, den Kleinbergbau einzudämmen<br />

und die Kleinschürfer in alternative Arbeitsverhältnisse,<br />

wie z.B. Landwirtschaft o<strong>der</strong> Tourismusgewerbe,<br />

zu führen (Hilson und Banchirigah, 2009) (siehe<br />

Kapitel 1.4). Die kontroverse Debatte zwischen diesen<br />

beiden Ansätzen wird nicht nur innerhalb <strong>der</strong> Regierung<br />

geführt, vielmehr suchen auch zahlreiche NGOs<br />

und Organisationen <strong>der</strong> Entwicklungszusammenarbeit<br />

<strong>nach</strong> Lösungen und Alternativen, ohne dass sich<br />

jedoch ein gemeinsamer Konsens abzeichnen würde<br />

(Interview 10, Workshop).<br />

2.2.1 Regulierungsversuche <strong>der</strong> peruanischen<br />

Regierung<br />

Tabelle 7: Anzahl <strong>der</strong> Kleinschürfer in den fünf Kleinschürfergebieten mit <strong>der</strong> stärksten Wirtschaftsleistung (2009)<br />

Bezirk Anzahl von Kleinschürfern Anteil (%) Art <strong>der</strong> Produktion<br />

Madre de Dios 20.000 37,6 Alluvial<br />

Puno 20.000 37,6 Unter Tage und Alluvial<br />

Sur Medio 8.000 15,0 Unter Tage<br />

La Libertad 3.500 6,6 Unter Tage<br />

Canta (Lima) 1.700 3,2 Unter Tage<br />

Gesamt 53.200 100,0<br />

Quelle: Mosquera, 2009.<br />

2.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen für<br />

den Kleinbergbau<br />

Über den richtigen Weg einer gesetzlichen Reglementierung<br />

des kleinen Bergbaus wird in Peru kontrovers<br />

diskutiert und es entstanden zwei gegensätzliche<br />

Ansätze. Einerseits wird versucht, die Kleinschürfer<br />

in ihrer Entwicklung zu unterstützen und den Sektor<br />

umweltschonend so zu verän<strong>der</strong>n, dass die soziale<br />

und ökonomische Situation <strong>der</strong> Kleinschürfer verbessert<br />

wird. Unterstützer dieses Ansatzes in <strong>der</strong> untersuchten<br />

Region Madre de Dios sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie Cooper-<br />

Acción o<strong>der</strong> Caritas. An<strong>der</strong>erseits gibt es Projekte und<br />

Bis zum Jahr 1992 gab es in Peru keine klare rechtliche<br />

Definition <strong>der</strong> Kleinschürfer. 1996 wurde im Zuge <strong>der</strong><br />

Einführung eines Projektes mit <strong>dem</strong> Namen MAPEM<br />

(Minería artesanal y pequeña minería) auf Regierungsebene<br />

eine rechtliche Definition von Kleinschürfern<br />

erarbeitet, die dazu dienen sollte, die Arbeit<br />

möglichst vieler Kleinschürfer zu legalisieren.<br />

Ziel des Projekts war zu<strong>dem</strong> die Einführung von<br />

Geräten, mit <strong>der</strong>en Hilfe sich <strong>der</strong> größte Teil des<br />

verwendeten Quecksilbers wie<strong>der</strong> auffangen lässt<br />

(Retorten) (Kuramoto, 2001, S. 39f.). Diese Initiativen<br />

hatten jedoch nur begrenzte Erfolge. Die Kleinschürfer<br />

waren nicht in <strong>der</strong> Lage, die Retorten zu bedienen, bei<br />

Ausfall zu reparieren o<strong>der</strong> überhaupt anzuschaffen<br />

(Interviews 10, 12).<br />

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