Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

Um ein Siegel zu erhalten und behalten zu dürfen,
gibt es genau definierte Standards, die beim Abbau
von Gold eingehalten werden müssen. Diese Kriterien
können detailliert beschrieben sein und z.B. Angaben
über die Größe der zu bewirtschafteten Fläche beinhalten
oder einen allgemeinen Charakter haben wie
z.B. die Einhaltung der Menschenrechte.
Ziel der ARM und FLO- Zertifizierung ist die Umsetzung
der folgenden verbindlichen Kernforderungen /
Standards:
Legalität: Voraussetzung für eine Zertifizierung ist eine
legale Konzession, auf der die Kleinschürfer arbeiten.
Sollte es in Kleinschürfergebieten keine Möglichkeit
geben rechtlich legal Gold zu schürfen, werden sich
ARM und FLO dafür einsetzen, dies zu ändern.
Menschenrechte: Die Rechte der Kleinschürfer müssen
respektiert und jegliche Verletzung verurteilt werden.
Die eingeforderten Standards sind an die Menschenrechtsdeklaration
der Vereinten Nationen angelehnt
und beinhalten die kulturellen, sozialen und ökonomischen
Rechte der Individuen.
Gute Arbeitsbedingungen: Hier steht die Einhaltung
der Kernarbeitsnormen der internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) im Mittelpunkt der Vorgaben.
Zu diesen gehören unter anderem das Verbot von
Zwangsarbeit, keine Diskriminierung bei der Arbeit,
die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen, die
Wahrung der Menschenwürde und der Ausschluss
von Kinderarbeit.
Lebensqualität und nachhaltige menschliche Entwicklung
für ASM Gemeinschaften: Die Gemeinschaften
der Kleinschürfer sind zu nachhaltiger menschlicher
Entwicklung aufgefordert. Ziel ist die Verbesserung
der Lebensqualität von Kleinschürfern, deren Familien
und der Gemeinschaft mit Respekt gegenüber den
Eigenheiten jeder Gemeinschaft.
Umweltverantwortung: Kleinschürfer müssen die
Umweltgesetze beachten und versuchen Gold mit
den geringsten Eingriffen in die Umwelt zu schürfen.
Sie sollen Umweltschutz, menschliche Gesundheit und
ökologischen Wiederaufbau in ihren Arbeitsalltag
integrieren. Respekt vor Naturschutzzonen, der Biodiversität
sowie die Minimierung des ökologischen
Fußabdruckes werden auch in die Standards mit
einbezogen. Für Peru ist die Zielgebung, die Verwendung
von Quecksilber mittelfristig zu reduzieren oder
den Gebrauch langfristig ganz einzustellen.
Gleichberechtigung: Frauen und Männer sollten im
Kleinbergbau in allen Bereichen gleichberechtigt
sein. Dies betrifft vor allem den Zugang zu Ressourcen,
die Einkommensverteilung und die Mitsprache bei
Entscheidungsprozessen. Wichtig ist die gleiche
Bezahlung bei gleicher Leistung, unabhängig vom
Geschlecht.
Achtung der kulturellen Rechte: Wenn Kleinschürfer
sich in Gebieten aufhalten, auf denen das Landrecht
indigenen Völkern gehört, sollte die ILO Konvention
169 berücksichtigt werden. Die Kleinschürfer sollen
einen Konsens mit den indigenen Bewohnern schaffen
und in beidseitigem Einverständnis miteinander leben
und arbeiten.
Abwesenheit bewaffneter Konflikte: Der Standard
basiert auf dem humanitären Völkerrecht. Die Kleinschürfer
gelten hierbei als verletzliche Gruppe, und es
soll verhindert werden, sie militärischen Zwängen und
bewaffneten Konflikten auszusetzen (FLO/ARM, 2010).
Werden die Standards von den Kleinschürfern und
ihren Organisationen eingehalten, können sie ein
Zertifikat erwerben. Hierfür muss ein gewisses Entgelt
entrichtet werden. Der Preis für das so geschürfte
Gold muss mindestens bei 95 Prozent des Weltgoldmarktpreises
liegen, plus 10 Prozent bzw. 15 Prozent
Premium. Allerdings ist dafür kein Käufer notwendig.
SOTRAMI verkauft z.Zt. nur ca. fünf Prozent ihrer
Produktion über das Fairtrade Vermarktungssystem.
Wenn die ASMO mit ihren Mitgliedern das Erreichen
des Entwicklungsplans ihrer Region nachhaltig unterstützen,
wird ARM/FLO ihnen eine zusätzliche Prämie
auszahlen. Um ein Siegel behalten zu können, müssen
alle Standards bei späteren Kontrollen eingehalten
werden. Ansonsten wird ihnen das Zertifikat wieder
aberkannt (FLO/ARM, 2010).
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