Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC
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fervertretern und <strong>dem</strong> kongolesischen Staat<br />
gefunden wird, die Kleinschürfern den Abbau von<br />
<strong>Gold</strong> auf Konzessionsgebieten ermöglicht. Hier<br />
lohnt sich ein Blick in die rohstoffreiche Nachbarprovinz<br />
Katanga, wo sich die Problematik schon<br />
früher stellte und Modelle für die Kooperation<br />
zwischen Groß- und Kleinbergbau bereits angewendet<br />
werden. Eine internationale Konferenz<br />
von Weltbankinstitutionen und <strong>der</strong> DR Kongo hat<br />
bereits 2007 festgestellt, dass ein konstanter Dialog<br />
und realistische Verhandlungen mit Kleinschürfern<br />
nötig seien (PACT, 2010, S. 64). Es ist wichtig,<br />
von den Erfahrungen in Katanga zu lernen, wie<br />
gewaltsame Auseinan<strong>der</strong>setzungen vermieden<br />
und für beide Seiten akzeptable Lösungen<br />
gefunden werden können.<br />
• Kriterien <strong>der</strong> Zertifizierung gemeinschaftlich<br />
ausdifferenzieren: Es scheint weiter Klärungsbedarf<br />
zwischen den verschiedenen am Zertifizierungsprozess<br />
beteiligten Gruppen zu geben. Im<br />
Falle von Kin<strong>der</strong>arbeit wäre eine mögliche Lösung,<br />
den Schwerpunkt <strong>der</strong> Bemühungen auf schwere<br />
und gesundheitsschädliche Arbeiten zu legen<br />
anstatt auf die bloße Abwesenheit von Kin<strong>der</strong>n<br />
in den Schürfgebieten. Bezüglich <strong>der</strong> Arbeit von<br />
Frauen wäre hilfreich, die genauen Kriterien vor<br />
<strong>dem</strong> nächsten Audit in Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen<br />
und in den Minen arbeitenden<br />
Frauen eindeutig zu klären und schriftlich festzuhalten.<br />
• Zuständigkeiten klären und Zivilgesellschaft<br />
einbeziehen: Die Vielzahl von Institutionen,<br />
Arbeitsgruppen und Kommissionen führt zu großer<br />
Unübersichtlichkeit und Informationsasymmetrien.<br />
Zivilgesellschaftlichen Teilnehmern inklusive Kleinschürfervertretern<br />
sollte eine gleichberechtigte<br />
Teilnahme ermöglicht werden.<br />
• Zertifizierung sollte auch finanzielle Vorteile bieten:<br />
Im Kongo gibt es nur negative finanzielle Anreize<br />
für die Zertifizierung – prinzipiell droht nicht zertifizierten<br />
Metallen ein Exportverbot. Diese Sanktion<br />
ist jedoch bei den an<strong>der</strong>en Metallen <strong>der</strong> Zertifizierung<br />
sehr viel einfacher umzusetzen als im Falle<br />
von <strong>Gold</strong>, das leichter zu schmuggeln ist.<br />
• Zwischenhändler einbeziehen: Zwischenhändler<br />
sollten in die Zertifizierungsbemühungen einbezogen<br />
werden, weil sie zur Reduzierung des<br />
Chemikalienverbrauchs entscheidend sind. Es ist<br />
nicht realistisch, sie ersetzen zu wollen, wie einige<br />
Initiativen es beabsichtigen.<br />
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