Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC
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• China: Great Wall Refinery;<br />
• Südafrika: Rand Refinery;<br />
• Nordamerika: Johnson Matthey;<br />
• Australien: Perth Mint;<br />
• Schweiz: Valcambi, Argor-Heraeus,<br />
Metalor, Pamp;<br />
• Dubai: Emirates Refinery (Olden, 2010, S. 7).<br />
Grafik 1: Internationale Wertschöpfungskette <strong>Gold</strong><br />
Edelsteinen, Tantal und Zinn bis hin zu Massenwaren<br />
wie Kupfererz, Eisenerz o<strong>der</strong> Steinen für den Bausektor.<br />
Seit den 1970er Jahren ist wie<strong>der</strong>holt versucht worden,<br />
eine weltweit einheitliche Definition für den Kleinbergbau<br />
(small-scale mining) sowie für den größtenteils<br />
manuell betriebenen Kleinstbergbau (artisanal<br />
mining) zu finden. Diese Versuche sind gescheitert, da<br />
sie je <strong>nach</strong> Region und abgebauten Rohstoffen sehr<br />
unterschiedliche Aktivitäten umfassen kann. Dies ist<br />
auch innerhalb des vorliegenden Projekts bemerkbar,<br />
da die „Kleinschürfer“ in Peru und Kongo unterschiedlich<br />
arbeiten und gesetzlich vollkommen unterschiedlich<br />
definiert werden. Auch gibt es keine festgeschriebenen<br />
Grenzen zwischen Klein- und Großbergbau in<br />
Bezug auf Produktionskapazitäten und Beschäftigtenzahlen,<br />
Umfang <strong>der</strong> Reserven, eingesetzte Technologien,<br />
Höhe <strong>der</strong> Investments, erzielte Einkommen,<br />
Kapitalisierung und Energieverbrauch (Hruschka,<br />
Echavarria, 2011, S. 2; ähnlich: World Bank et al.,<br />
2009, S. 4). 5<br />
1.2.2 Motivationen <strong>der</strong> Schürfer<br />
Welche Bedeutung einzelne Verarbeiter haben, zeigt<br />
das Beispiel <strong>der</strong> Rand Refinery: Das Unternehmen verarbeitet<br />
die komplette Produktion Südafrikas sowie rund<br />
80 Prozent des <strong>Gold</strong>es, das auf <strong>dem</strong> Rest des afrikanischen<br />
Kontinentes gewonnen wird (Olden, 2010, S. 7).<br />
1.2 Kleinschürfer: Schwierige Definition<br />
und umfassende Probleme<br />
1.2.1 Keine einheitliche Definition<br />
Kleinschürfer bilden keine einheitliche Gruppe. Es gibt<br />
Kleinschürfer, die mit einfachsten Mitteln ihrem Beruf<br />
<strong>nach</strong>gehen und an<strong>der</strong>e, die über kleinere Maschinen<br />
verfügen. Selbstständig operierende Einzelpersonen<br />
sind neben Familienverbänden und Kooperativen<br />
tätig, viele <strong>der</strong> Beschäftigten in den Minen sind bei<br />
Grubenbesitzern, die in den Bergbau investieren,<br />
angestellt. In einigen Schürfgebieten arbeiten die<br />
Menschen verstreut auf großen Flächen, in an<strong>der</strong>en<br />
Tausende auf engstem Raum. Verallgemeinernd kann<br />
man sagen, dass im Kleinbergbau mit einfachen<br />
Werkzeugen, gar nicht o<strong>der</strong> wenig mechanisiert,<br />
Rohstoffe sehr arbeitsintensiv abgebaut werden. Dies<br />
reicht von wertvolleren Stoffen wie <strong>Gold</strong>, Diamanten,<br />
Die Motivation von Menschen im Kleinbergbau tätig<br />
zu sein, ist regional sehr unterschiedlich. Entsprechend<br />
unterschiedlich ist das Umfeld, in <strong>dem</strong> sie arbeiten.<br />
Verallgemeinernd lassen sich fünf Kategorien von<br />
Beweggründen unterscheiden:<br />
1) Traditioneller Abbau: Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Abbau<br />
von wertvollen Rohstoffen wie <strong>Gold</strong> und an<strong>der</strong>en<br />
Edelmetallen wird in einigen Regionen bereits seit<br />
Generationen betrieben und ist Teil <strong>der</strong> traditionellen<br />
lokalen Wirtschaft.<br />
2) Saisonaler Abbau: In vielen Regionen ist <strong>der</strong><br />
Kleinbergbau eine Nebenerwerbsquelle, die<br />
Einnahmen aus <strong>der</strong> Landwirtschaft ergänzt. Die<br />
Menschen gehen zu den Jahreszeiten in lokale<br />
Minen, wenn auf den Fel<strong>der</strong>n wenig Arbeit anfällt.<br />
3) Permanente Kohabitation: In Gebieten mit großen<br />
und mittelgroßen Minen gibt es Gemeinschaften<br />
von Kleinschürfern, die stillgelegte Flächen,<br />
Abraumhalden o<strong>der</strong> Flussläufe unterhalb industrieller<br />
Abbaugebiete bearbeiten. Sie kommen<br />
häufig aus den Dörfern rund um die Mine und<br />
waren bereits früher als Kleinschürfer in <strong>der</strong> Region<br />
beschäftigt.<br />
5<br />
Eine Vielzahl von Studien erläutert die Situation <strong>der</strong> Kleinschürfer,<br />
darunter: Boeckstal, Vlassenroot, 2008; Armstrong, 2008; Smillie,<br />
2010; Tschakert, 2009; Banchirigah, 2006 und 2008; Bush, 2010;<br />
Hilson, 2008a und 2008b; Hilson, Haselip, 2004 und 2009; Hilson,<br />
Banchirigah 2010; Hinton, Levin, Snook, 2011; Maponga, 2010.<br />
Hruschka, Echavarria, 2011 und World Bank et al., 2009, werteten<br />
die vorhandenen Forschungsergebnisse aus und entwarfen eine<br />
Systematik, <strong>der</strong> im Folgenden im Wesentlichen gefolgt wird.<br />
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