Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

Prüfung der Standards wichtig, um Legitimität zu
garantieren.
Sowohl in der DR Kongo als auch in Peru sollten auch
Zwischenhändler als Akteure in die Zertifizierungsbemühungen
einbezogen werden, solange sie entscheidende
wirtschaftliche Funktionen in der Wertschöpfungskette
erfüllen.
Vor- und Nachteile abwägen (Anreize): Zertifizierung
sollte finanzielle Vorteile bieten. Im Fall von FLO ist
eine Handelsprämie vorgesehen. Es ist noch unklar,
ob diese Handelsprämie die zusätzlichen Investitionskosten
deckt, z.B für umweltfreundliche Rütteltechniken,
die auf Quecksilber verzichten. Das scheint in
Santa Filomena möglich zu sein. In der DR Kongo gibt
es keine direkten finanziellen Anreize der Zertifizierung
– außer der Vermeidung eines Exportverbots. Neben
finanziellen Anreizen sollten außerdem soziale Verbesserungen
mit einer Zertifizierung verknüpft sein.
in Multi-Stakeholder-Kommissionen zu diesem Problem
angestoßen haben.
Die Konflikte rund um den Kleinbergbau zeigen, dass
Zertifizierungen einerseits sehr wünschenswert sind und
als Anreiz dienen können, um Streitigkeiten zwischen
verschiedenen Interessengruppen beizulegen. Andererseits
sind Zertifizierungen kein Allheilmittel. Sie sind
kein Instrument der Konfliktmediation und können
daher Maßnahmen der Konflikttransformation und
eine Sicherheitssektorreform nicht ersetzen.
Zertifizierungsprozesse wirken sich außerdem nur
marginal auf das Vermögen der Kleinschürfer aus
(Sach- Human-, Finanzvermögen), wenn sie nicht
durch Begleitmaßnahmen ergänzt werden.
4.3 Handlungsempfehlungen
Prozesse: An der Ausgestaltung der Kriterien für eine
Zertifizierung sollten möglichst viele Interessengruppen
beteiligt sein, einschließlich der Kleinschürfer selbst,
wie das Beispiel Santa Filomena in Peru zeigt. Nur so
kann sichergestellt werden, dass die Standards den
örtlichen Verhältnissen und Fähigkeiten der Kleinbergleute
angepasst sind. Dies ist außerdem für ein
gemeinsames Verständnis der Regeln nötig. Bei der
Umsetzung der Zertifizierung ist eine unabhängige
Organisation der Schürfer: Die Erfahrung in Peru zeigt,
dass Zertifizierungsprozesse nur gestartet werden
können, wenn sich Kleinschürfer organisieren. Auch für
die internationale Abnahme von zertifiziertem Gold ist
ein Zusammenschluss der Kleinschürfer entscheidend.
Die gesetzliche Vorgabe für kongolesische Schürfer
die Form von Kooperativen anzunehmen, stellt sie
allerdings vor beinahe unüberwindbare Hindernisse.
Die Anforderungen an die Organisationsform der
Schürfer sollten daher flexibel gestaltet sein.
Akteure: Die Analyse zeigt, dass unterstützende
Maßnahmen von Regierungen, internationaler
Entwicklungskooperation und Unternehmen nötig
sind, um die Lebensbedingungen im Kleinbergbau zu
verbessern und die Voraussetzungen für Zertifizierung
zu schaffen.
Regierungen müssen sich der Verantwortung stellen,
den Kleinbergbau zu formalisieren.
Die internationale Entwicklungszusammenarbeit muss
die Herausforderungen des Kleinbergbaus aufgrund
seines hohen Beschäftigungsgrads annehmen. Sie
kann durch Beratung und direkte Förderung von Kleinschürfern
eine wichtige Rolle spielen.
Unternehmen (Bergbau, verarbeitende Industrie und
Finanzinstitutionen) sind aufgefordert, Kleinschürfer in
ihren Geschäftsstrategien zu berücksichtigen und ihre
Lieferketten transparent zu gestalten.
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