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Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

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3.1 Die Bedeutung des Kleinbergbaus für<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Tabelle 9: Demokratische Republik Kongo<br />

Hauptstadt:<br />

Fläche:<br />

Einwohner:<br />

Sprachen:<br />

Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) 2010<br />

BIP-Wachstum 2010<br />

BIP pro Kopf 2010<br />

Human Development<br />

Index (HDI) 2011<br />

Anteil <strong>der</strong> Menschen,<br />

denen weniger als 1,25<br />

US-Dollar pro Tag zur<br />

Verfügung steht (2006)<br />

Anteil <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />

<strong>der</strong> unterhalb <strong>der</strong><br />

nationalen Armutsgrenze<br />

lebt (2011)<br />

Corruption Perceptions<br />

Index von Transparency<br />

Internatinal (2011)<br />

Kinshasa<br />

2.344.885 km²<br />

Zwischen 66 und 71 Mio.<br />

Französisch (Amtssprache);<br />

Lingala,<br />

Swahili, Kikongo, Tshiluba<br />

23,1 Milliarden US-Dollar<br />

(zum Vergleich: <strong>der</strong><br />

deutsche Bundeshaushalt<br />

2010: 319,5 Milliarden<br />

Euro)<br />

7,2 Prozent<br />

(2,9 im Jahr 2009)<br />

180 US-Dollar<br />

Rang 187 (von 187)<br />

59,2 Prozent<br />

70 Prozent<br />

Rang 168; Wert: 2,0<br />

auf einer Skala von 0<br />

(äußerst korrupt)<br />

und 10 (sehr sauber)<br />

Quelle: CIA, 2012; Redaktion Weltalma<strong>nach</strong>, 2011; World<br />

Bank, 2012; Transparency International, 2011.<br />

Die Demokratische Republik Kongo ist reich an<br />

Bodenschätzen wie Erdöl, Zinn, Kupfer, Coltan,<br />

Wolfram und <strong>Gold</strong>. Die DR Kongo ist fast drei Mal so<br />

groß wie Frankreich und Deutschland zusammen und<br />

das zweitgrößte Land des afrikanischen Kontinents.<br />

Die meisten Rohstoffvorkommen befinden sich im<br />

Osten und Süden <strong>der</strong> DR Kongo. Im Ostkongo lagen<br />

die Hauptkriegsschauplätze <strong>der</strong> zwei Bürgerkriege,<br />

die das Land in den 1990er Jahren heimsuchten. Trotz<br />

eines Friedensabkommens im Jahr 2003 ist die Region<br />

bis heute nicht befriedet.<br />

Das Land ist von externer Hilfe abhängig. Zwischen<br />

2002 und 2009 flossen ca. 14 Milliarden US-Dollar<br />

an Geberhilfe in das Land, zuzüglich eine Milliarde<br />

US-Dollar für die militärische Stabilisierungsmission <strong>der</strong><br />

UN (MONUSCO). Die internationalen Geber zahlen ca.<br />

ein Drittel <strong>der</strong> staatlichen Ausgaben (Tull, 2011, S. 14).<br />

Bereits in den Jahren vor <strong>der</strong> Unabhängigkeit des<br />

Kongo 1960 machten mineralische Rohstoffe zwei<br />

Drittel <strong>der</strong> Exporte aus und Kongo war unter den Top<br />

15 <strong>Gold</strong>produzenten <strong>der</strong> Welt (World Bank, 2008,<br />

S. 98). Heute stellt <strong>der</strong> Bergbau im Südkivu zwischen<br />

50 und 60 Prozent <strong>der</strong> wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

(<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011). Die primären Exportmineralien<br />

des Ostkongo sind <strong>Gold</strong>, Zinnerz (Kassiterit), Tantalum<br />

(Coltan) und Tungsten (Wolfram). Von diesen Mineralien<br />

hat <strong>Gold</strong> den höchsten Verkaufswert. <strong>Gold</strong>vorkommen<br />

gibt es in acht <strong>der</strong> elf kongolesischen<br />

Provinzen: Orientale, Katanga, Maniema, Kasaï Occidental,<br />

Bas-Congo, Equateur und Nord- und Südkivu<br />

(World Bank, 2008, S. 56).<br />

Exportgut <strong>Gold</strong><br />

Schätzungen <strong>der</strong> jährlichen <strong>Gold</strong>produktion<br />

schwanken zwischen acht Tonnen in den Provinzen<br />

Orientale, Süd- und Nordkivu (World Bank, 2008, S. 56),<br />

10 Tonnen in Südkivu und Ituri (Johnson und Tegera,<br />

2007, S. 88f.) und 40 Tonnen im Kongo insgesamt laut<br />

eines kongolesischen Senatsberichts von 2009 (De<br />

Koning, 2011, S. 22-25). Im 1. Halbjahr 2011 wurden<br />

laut offizieller Statistik aber nur 123,87 kg <strong>Gold</strong> exportiert<br />

(siehe http://mines-rdc.cd) – im Gegensatz zu<br />

zwei Tonnen im Jahr 2002 (De Koning, 2011, S. 11). Die<br />

geschätzten Produktionsvolumen sind unzuverlässig,<br />

weil ca. 95 Prozent <strong>der</strong> artisanalen <strong>Gold</strong>produktion<br />

des Ostkongo auf informelle Weise produziert und<br />

exportiert wird (Garrett, Mitchel, Lintzer, 2010, S. 32).<br />

Deswegen hat <strong>der</strong> Staat auch kaum offizielle<br />

Einnahmen aus <strong>dem</strong> <strong>Gold</strong>abbau. Dennoch ist <strong>der</strong><br />

Bergbau einer <strong>der</strong> wenigen Wirtschaftszweige des<br />

Landes, durch den kontinuierlich Geld im Umlauf ist. In<br />

<strong>der</strong> direkten Umgebung <strong>der</strong> Minen hängt ein Großteil<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft davon ab.<br />

Die Informalität <strong>der</strong> Kleinschürfer wird durch die<br />

Tatsache geför<strong>der</strong>t, dass fast die gesamten Bergbauflächen<br />

<strong>der</strong> DR Kongo an industrielle Bergbauvorhaben<br />

vergeben wurden, die sich in <strong>der</strong> Explorationsund<br />

Forschungsphase befinden (<strong>BICC</strong>/CENADEP,<br />

2011). Die meisten industriellen Konzessionsbesitzer<br />

sind aus Sicherheitsgründen nicht vor Ort. Die angehenden<br />

industriellen Vorhaben werden hauptsächlich<br />

große Gruben über Tage ausheben.<br />

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