Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC
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<strong>Gold</strong>s sind in <strong>der</strong> Zertifizierung nicht vorgesehen. Auch<br />
eine Stärkung <strong>der</strong> institutionellen Fähigkeiten <strong>der</strong><br />
Kleinschürfer und <strong>der</strong> staatlichen Behörden wird sich<br />
nicht automatisch ergeben.<br />
Generell steht die Zertifizierung vor denselben Hürden<br />
wie jedes Entwicklungsprojekt im Ostkongo: Sicherheitsprobleme,<br />
fehlende Infrastruktur und überfor<strong>der</strong>te<br />
staatliche Institutionen. So wurde von staatlicher<br />
Seite auf <strong>dem</strong> Multi-Stakehol<strong>der</strong>-Workshop in Bukavu<br />
im September 2011 angemerkt, dass finanzielle Mittel<br />
und materielle sowie Personalressourcen sehr knapp<br />
seien. Die Zivilgesellschaft bestätigte, dass die Bergbaubehörden<br />
besser geschultes Personal bräuchten.<br />
Im Territoire Shabunda, wo keine Konzessionen liegen<br />
(<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011), und im Territoire Fizi, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Schürfgebiet Misisi, ist die Sicherheitslage<br />
noch so prekär, dass eine Stationierung <strong>der</strong> Bergbaubehörden<br />
stark behin<strong>der</strong>t ist (Interview 38). Das heißt,<br />
dass die Zertifizierung abgelegene und beson<strong>der</strong>s<br />
gefährliche Regionen nicht erreichen wird.<br />
Erleichtert werden Fortschritte in den besuchten<br />
Schürfgebieten dadurch, dass für den Abbau wenig<br />
Quecksilber eingesetzt wurde (son<strong>der</strong>n erst später<br />
von den Zwischenhändlern). Dies könnte die Erfüllung<br />
ökologischer Kriterien in den jeweiligen Schürfgebieten<br />
erleichtern. Allerdings müsste mit den Zwischenhändlern<br />
kooperiert werden, um <strong>der</strong>en Verwendung<br />
von Quecksilber und Salpetersäure zu reduzieren bzw.<br />
auszuschließen.<br />
<strong>Auf</strong> <strong>dem</strong> Workshop mit Bergbaubehörden, NGOs und<br />
Händlern im September 2011 in Bukavu unterstrich<br />
die Administration immer wie<strong>der</strong> zwei Bedingungen<br />
für die Legalität <strong>der</strong> Schürfer: die Rechtsform einer<br />
Kooperative und die Deklaration des Schürfgebiets<br />
zu einer Zone d’Exploitation Artisanale (ZEA) (<strong>BICC</strong>/<br />
CENADEP, 2011). 43<br />
Kleinschürfer in Konzessionsgebieten<br />
Im Südkivu ist erst eine sehr geringe Zahl ZEAs identifiziert<br />
worden: zwei für an<strong>der</strong>e Metalle (in Nyabibwe)<br />
und vier für <strong>Gold</strong>, davon jeweils zwei im Territoire<br />
Shabunda und Mwenga (<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011; Interview<br />
29). Selbst diese wenigen Zonen sind noch nicht<br />
alle nutzbar (Interview 2).<br />
Der Großteil <strong>der</strong> Schürfgebiete im Südkivu befindet<br />
sich in Konzessionen von Minengesellschaften wie<br />
43<br />
Artikel 109 und 279 des Bergbaugesetzes (siehe auch: Rechtlicher<br />
Rahmen).<br />
Banro, SHAMIKA, CASA Minerals, Afrimines und SAKIMA<br />
(<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011). Lediglich im kleinen Schürfgebiet<br />
Nyamurhale hat eine gemeinsame Untersuchungsmission<br />
<strong>der</strong> staatlichen Bergbaubehörden,<br />
Banro und MONUSCO im September 2011 festgestellt,<br />
dass es außerhalb <strong>der</strong> Konzession von Banro liegt. Alle<br />
an<strong>der</strong>en <strong>Gold</strong>schürfgebiete im Territoire Walungu<br />
(außer Muzuzinge) liegen innerhalb <strong>der</strong> Konzession<br />
von Banro, weswegen keine offizielle Kleinbergbauzone<br />
(ZEA) eingerichtet wurde (Interview 29). 44<br />
Zwar sehen die actes d’engagement vor, dass <strong>der</strong><br />
Staat Unternehmen ihre Bergbautitel entziehen kann,<br />
wenn sie nicht innerhalb des rechtlich gesetzten<br />
Zeitrahmens ihre Arbeiten beginnen. Das wurde aber<br />
offensichtlich nicht vollzogen (Interviews 29, 34; Ministère<br />
des Mines, 2011c).<br />
Kleinschürfer in Kooperativen<br />
Es ist fragwürdig, ob es sinnvoll ist, Kleinschürfern im<br />
Ostkongo die Rechtsform <strong>der</strong> Kooperative vorzuschreiben.<br />
Wie oben unter Organisationsformen<br />
beschrieben, sind die Anfor<strong>der</strong>ungen an eine Kooperative<br />
für die Kleinschürfer oft zu hoch und entsprechen<br />
nicht den Funktionen, die Kleinschürferorganisationen<br />
im Ostkongo typischerweise übernehmen.<br />
44<br />
Ein Protestbrief <strong>der</strong> kongolesischen Zivilgesellschaft vom März<br />
2012 wi<strong>der</strong>spricht den Ergebnissen <strong>der</strong> Untersuchungskommission;<br />
s. .<br />
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