Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC

2.4 Organisationsmöglichkeiten
der „pequeña minería“ und der
„minería artesanal“
Den Kleinschürfern wurde in den letzten Jahren deutlich,
dass ihnen Organisationsstrukturen fehlen. Es ist
ihnen zunehmend bewusst, dass sie zukünftig Absprachen
mit anderen Kleinschürfern sowie Organisationen
im Bergbau treffen sollten, um die Produktivität
zu steigern und die bestehenden Probleme zu meistern.
Die derzeit am besten organisierten Gebiete
in Peru sind Puno und Sur Medio. In der Gegend um
Puno haben sich in den letzten Jahren immer mehr
Kleinschürfer zu Kooperativen zusammengeschlossen.
Die Kooperativen basieren auf der gemeinsamen
Nutzung technischer Hilfsmittel sowie einer effizienten
Arbeitsteilung. In Sur Medio ist die Zielsetzung dieselbe,
hier wählen die Kleinschürfer jedoch die Bildung eines
Unternehmens als Organisationsstruktur. Sie wollen
mit ihrem Unternehmen Konzessionen erwerben und
überlegen, ein eigenes Siegel für verantwortlichen
Bergbau auf den Markt zu bringen. Neben den aufkeimenden
Organisationsstrukturen der Kleinschürfer
für den Arbeitsalltag gibt es auch zivilgesellschaftliche
Organisationen, die sich etablieren, um an der
Problematik von Kinderarbeit, der Überlappung der
Konzessionsrechte sowie Umweltschutzproblemen zu
arbeiten (Kuramoto, 2001, S. 31f.).
von Bergbaukonzessionen in Ländereien der indigenen
Völker.
Die FENAMAD wurde im Jahr 1982 gegründet und
vertritt die Interessen der indigenen Völker in Madre
de Dios. In der FENAMAD sind verschiedene indigene
Völkergruppen vertreten. Die FENAMAD steht
im offenen Konflikt mit den beiden anderen Vereinigungen,
da sie die anderen Kleinschürfer als Eindringlinge
ohne Besitzrechte auf ihren Gebieten ansehen
(Interviews 10, 12/ FENAMAD online). Mit dem Goldboom
gaben sie ihre Haltung der totalen Ablehnung
zum großen Teil auf, da sie durch die Verpachtung
ihres Landes von den gestiegenen Goldeinnahmen
profitieren. Seit mehr als fünf Jahren beschäftigen sie
Kleinschürfer oder lassen sie auf ihre Konzessionen als
sogenannte Gäste (invitados) arbeiten.
Organisation der Kleinschürfer in Madre de Dios:
Beteiligte und Zuständigkeiten
Kleinschürfer in Madre de Dios haben im Laufe der
Zeit erkannt, dass sie ihre Interessen besser wahren
können, wenn sie sich zusammenschließen. Es gibt
drei unterschiedliche Interessensvertretungen der
Kleinschürfer (Interview 20/Workshop):
1. der Verein der kleinen Goldproduzenten von
Madre de Dios (APPMAD),
2. die Bergbauföderation von Madre de Dios
(FEDEMIN),
3. die Föderation der Indigenen Völker von Madre
de Dios (FENAMAD).
Die APPMAD ist die Älteste ihrer Art. Sie wurde im Jahr
1985 gegründet. Grundlage war die neue Gesetzgebung
zur Formalisierung des Kleinbergbaus. Der Verein
zeichnet derzeit um die 30 Mitglieder mit Bergbaukonzessionen,
verfügt aber über keine Abbaurechte.
Die FEDEMIN kann dagegen als die Interessenvertretung
informell arbeitender Kleinschürfer definiert
werden. Sie entstand als Reaktion auf die Vergabe
Die Kleinschürfer werden in ihrer Organisierung von
einer Reihe von Nichtregierungsorganisationen
(NGOs) unterstützt, die sowohl auf nationaler als auch
auf regionaler Ebene mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen
das Thema Kleinbergbau begleiten.
Auf nationaler Ebene ist CooperAcción die wichtigste.
In Madre de Dios selbst kann in erster Linie AIDER und
Caritas Madre de Dios genannt werden. Die beiden
haben sich intensiv mit dem Thema Kleinbergbau
beschäftigt.
Wichtig ist zu erwähnen, dass die Kleinschürfer auch
je nach legalem Status und Tätigkeit in weitere vier
Gruppen eingeteilt werden können. Diese Aufteilung
könnte von Bedeutung für mögliche Zertifizierungsansätze
sein, da die Organisationsfähigkeit von Klein-
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