Auf der Suche nach dem sauberen Gold: - BICC
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Tabelle 13: Verschiedene Qualitäten und Preise von <strong>Gold</strong><br />
Ursprung des <strong>Gold</strong>es im<br />
Territorium Fizi, Südkivu<br />
Reinheitsgrad des <strong>Gold</strong>es<br />
Ankaufspreise auf lokalen Märkten<br />
pro Gramm<br />
Lunga (1. Qualität) 100-98% 50.000 FC<br />
(55 US-Dollar)<br />
Misisi (2. Qualität) 98-95% 49.000 FC<br />
(54 US-Dollar)<br />
Mukera (3. Qualität) 93-92% 47.000 FC<br />
(51 US-Dollar)<br />
Minembwe/Luecha (3. Qualität) 94-93% 47.000 FC<br />
(51 US-Dollar)<br />
Makama/Nemba (4. Qualität) 91% 45.000 FC<br />
(49 US-Dollar)<br />
Quelle: Interviews <strong>der</strong> Autorinnen mit zwei verschiedenen Gruppen von Zwischenhändlern in Baraka, 22. September 2011;<br />
Interview <strong>der</strong> Autorinnen mit Zwischenhändlern in Uvira, 17. September 2011. Die Händler machten zum Teil unterschiedliche<br />
Angaben über den Preis von <strong>Gold</strong> 1. und 2. Qualität; in Bezug auf <strong>Gold</strong> 3. und 4. Qualität machten sie jedoch sehr ähnliche<br />
Angaben.<br />
preises (siehe Liste <strong>der</strong> Abgaben in Johnson und<br />
Tegera, 2007, S. 88), zu<strong>dem</strong> verlangten eine Reihe von<br />
regulären Beamten und irregulären Sicherheitskräften<br />
beim Export Abgaben (<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011; Johnson<br />
und Tegera, 2007, S. 34ff.).<br />
Schmuggler im Ostkongo verkaufen ihr <strong>Gold</strong> <strong>nach</strong><br />
Burundi, wo die Exportsteuern nur ein Prozent<br />
betragen, aber auch <strong>nach</strong> Uganda (v.a. aus Ituri<br />
und Nordkivu), Kenia und Tansania (Johnson und<br />
Tegera, 2007, S. 89; De Koning, 2011, S. 11; UNODC,<br />
2011, S. 66-68). Die Zwischenhändler in Territoire<br />
Fizi verkaufen das auf den dortigen Märkten<br />
angekaufte <strong>Gold</strong> entwe<strong>der</strong> in Uvira, Bukavu o<strong>der</strong><br />
in Tansania. Ein Zwischenhändler in Baraka handelt<br />
Weizenmehl, Matratzen und Motoren und verkauft<br />
sein <strong>Gold</strong> in Daressalam, Tansania. An <strong>der</strong> kongolesischen<br />
Grenze zahlt er nur die Zollgebühren auf seine<br />
reguläre Handelsware (Interviews 50, 51). Die<br />
Exporteure schmelzen das <strong>Gold</strong> noch vor <strong>dem</strong> Export<br />
zu Doré-Konzentrat (Ingot) ein, so dass <strong>der</strong> Ursprung<br />
nicht mehr <strong>nach</strong>verfolgt werden kann (Interview 36;<br />
UNODC, 2011, S. 66). Das meiste <strong>Gold</strong> aus Uganda,<br />
Burundi und <strong>dem</strong> Kongo wird <strong>nach</strong> Dubai in die<br />
Vereinigten Arabischen Emirate exportiert (UNODC,<br />
2011, S. 67; De Koning, 2011, S. 34).<br />
Ein Ausweg aus <strong>der</strong> Abhängigkeitsposition <strong>der</strong><br />
Schürfer wird in <strong>der</strong> Selbstorganisation <strong>der</strong> Schürfer in<br />
Form von Kooperativen gesehen (CRS, CERN, 2011,<br />
S. 9). Diese wird im Folgenden beleuchtet.<br />
3.4 Formen <strong>der</strong> Selbstorganisation von<br />
Schürfern<br />
Die Selbstorganisation von Kleinschürfern ist ein möglicher<br />
Weg zur Verbesserung ihrer Lebenslage (siehe<br />
Kapitel 1). In den meisten Schürfgebieten existieren<br />
verschiedene Arten von Kleinschürferorganisationen.<br />
Diese reichen von Basiseinheiten wie Zellen (cellules)<br />
o<strong>der</strong> Komitees über Vereinigungen o<strong>der</strong> Verbände<br />
(associations) bis zu Kooperativen (coopératives). Im<br />
Folgenden wird zunächst <strong>der</strong> Charakter <strong>der</strong> Kooperativen<br />
bestimmt. Anschließend werden verschiedene<br />
Hürden geschil<strong>der</strong>t, die Kleinschürferorganisationen<br />
meistern müssen.<br />
Der <strong>Auf</strong>bau <strong>der</strong> Kooperativen im Südkivu ähnelt sich<br />
sehr stark. Die meisten haben einen Präsidenten,<br />
Vize-Präsidenten, Sekretäre, einen Schatzmeister. Die<br />
Kooperativenvereinigung GECOMISKI hat zusätzlich<br />
drei Berater und Regionalvertreter. Die interviewten<br />
Organisationen vertraten 70 bis 2.000 Kleinschürfer.<br />
Eine Eigenheit <strong>der</strong> Kooperativen und an<strong>der</strong>er Organisationsformen<br />
<strong>der</strong> Kleinschürfer im Südkivu ist, dass<br />
sie hauptsächlich <strong>der</strong> Konfliktlösung und Interessenvertretung<br />
gegenüber staatlichen und traditionellen<br />
Autoritäten dienen. Diese zwei Funktionen wurden<br />
in den verschiedenen Schürfgebieten immer wie<strong>der</strong><br />
genannt und auf <strong>dem</strong> Workshop in Bukavu bestätigt<br />
(<strong>BICC</strong>/CENADEP, 2011). Bei den Konflikten geht es<br />
häufig um Streitigkeiten zwischen den Kleinschürfen<br />
verschiedener Gruben. Das Wasser des Flusses Angute<br />
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