Steiermarkwein Ausgabe 18 - Herbst 2013
Herbst 2013
Herbst 2013
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Steirische Burgunder im Glas<br />
Nach Sauvignon Blanc widmen wir uns in dieser <strong>Ausgabe</strong> auch den steirischen<br />
Franzosen: dem Morillon und Grauburgunder. Unser Kostweine<br />
zeigten sich sehr vielseitig mit Kern, Spiel und feingliedriger, würziger<br />
Mineralik. Genießen Sie nachfolgend unsere starken Empfehlungen.<br />
Der Morillon hat als Chardonnay von Frankreich<br />
aus weltweit eine einzigartige Karriere<br />
hingelegt. Auf den Rebflächen unserer Erde<br />
wurzeln derzeit unglaubliche 200.000 Hektar<br />
dieser Rebsorte. Das sind viermal soviel wie im<br />
Mutterland des Chardonnays mit 43.000 Hektar.<br />
In Österreich stehen derzeit 1431 Hektar<br />
Chardonnay im Ertrag, in der Steiermark sind es<br />
davon rund 260 Hektar. Der Chardonnay zählt<br />
zu den teuersten Weinen der Welt und ist auch<br />
der Grundwein für die Champagnererzeugung.<br />
Die Rebe benötigt gute, warme Lagen mit tiefgründigen<br />
Böden mit guter Wasserversorgung<br />
und höherem Kalkgehalt. Je nach Reifegrad<br />
werden unreife, dünne und grasige, aber bei<br />
voller Reife sehr wuchtige Weine gewonnen.<br />
Der Weinausbau erfolgt in zwei Stilrichtungen –<br />
der klassische im Stahltank mit betonter Frucht<br />
und anregender Säure und andererseits, meist<br />
international üblich mit biologischem Säureabbau<br />
und Reife im Barrique. Das wichtigste<br />
Merkmal eines großen Morillons ist seine Komplexität.<br />
Die besten Vertreter dieser komplexen<br />
Chardonnays wachsen im Nordburgenland und<br />
in der Steiermark, aber auch in einzelnen Lagen<br />
Niederösterreichs und Wiens.<br />
Der Grauburgunder wurde wahrscheinlich<br />
im 13. oder 14. Jahrhundert von Zisterziensermönchen<br />
aus dem Burgund nach Österreich<br />
gebracht. Daher kommt auch das Synonym<br />
Grauer Mönch, welches heute nicht mehr verwendet<br />
wird. Nach Deutschland kam die Sorte<br />
aus Burgund oder der Champagne. 1711 wurde<br />
sie von Johann Seger Ruland, einem Kaufmann<br />
aus Speyer, in einem aufgelassenen Weingarten<br />
gefunden und von dort aus ist die Sorte unter<br />
den Namen seines Entdeckers als Ruländer verbreitet<br />
worden. Die Sorte ist aus einer Mutation<br />
der Sorte Pinot Noir entstanden. Der Grauburgunder<br />
erreicht einen hohen Zuckergehalt und<br />
ist daher für Spät- und Auslesen gut geeignet.<br />
Die Reben sind anspruchsvoll und bevorzugen<br />
warme Hanglagen mit tiefgründigen nährstoffreichen<br />
Böden mit guter Wasserversorgung. Bei<br />
sehr früher Lese werden die Weine leicht und<br />
spritzig. Mit seiner Anfälligkeit gegen Botrytis,<br />
welcher sich bei spätem Befall als Edelfäule<br />
entwickelt, zeigt der Grauurgunder oft ein kräftiges,<br />
von der Botrytis geprägtem Aroma mit<br />
typischen Honignoten. In Österreich stehen ca.<br />
200 Hektar im Ertrag, vorwiegend in der Steiermark<br />
und im nördlichen Burgenland.<br />
Erzherzog Johann<br />
Weine<br />
8461 Ehrenhausen<br />
Gamlitzer Straße 103<br />
Tel.: +43 /3453 /2423<br />
www.erzherzog.com<br />
Grauburgunder 2012<br />
Klassisch Steiermark<br />
12% Alc., trocken<br />
Klassisch-elegant,<br />
schmelzig-saftige<br />
Textur, nussig und<br />
nach süßen tropischen<br />
Früchten, viel<br />
Ananas, harmonische<br />
Proportionen<br />
von Frucht, Säure,<br />
Körper und viel<br />
Fruchtsüße.<br />
Das Verkosterpanel (von links)<br />
mit Ljubo Vuljaj, Stefan Grabler,<br />
Holger Massner, Henry Sams,<br />
Alois und Maria Bernhart und<br />
Werner Luttenberger hatte diesmal<br />
„Schwerarbeit“ zu verrichten.<br />
Die eingereichten<br />
Sauvignon Blancs<br />
und Burgunder<br />
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