View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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98 8 Ergebnisse und Diskussion<br />
8.1.2.4 cw-Laserkristallisierung<br />
Da eine Kristallisierung amorpher Siliziumschichten durch Bestrahlung mit kurzen<br />
Laserpulsen in der Regel mit einem Aufschmelzen der Schichten verbunden ist, wurden<br />
Untersuchungen an cw-Iaserkristallisierten Filmen durchgeführt. Eine cw-Laserbestrahlung<br />
führt i. a. zu einer reinen Festphasenkristallisierung (s. Kap. 5, Abb. 5.1). Diese ist auf Grund<br />
der wesentlich kleineren Diffusionskoeffizienten im Festkörper verglichen mit der flüssigen<br />
Phase interessant (s. Kap. 1,3.2 und 8.1.2.3). Daher lassen sich z. B .. die in Kap. 8.1.2.3<br />
beobachteten Verunreinigungen der Schichten durch Substratatome verringern. Auch die<br />
Kristallisierung mehrerer Schichten in einem Prozeßschritt ist denkbar. hn Gegensatz zu<br />
Kristallisierung im Rohrofen bildet sich ein Temperaturgradient aus, durch den das Substrat<br />
weniger geschädigt wird.<br />
8.1.2.4e Ergebnisse<br />
Für die cw-Laserkristallisierung wurde ein Argon-Ionenlaser (s. Kap. 6.1) mit einer<br />
Laserwellenlänge von 488 nm verwendet. Der Laserstrahl wurde mittels einer Linse auf die<br />
Proben fokussiert. Der Spotdurchmesser betrug ca. 260 11m. Das der Kristallisierung dienende<br />
Laserlicht wurde bei den angegebenen Leistungen gleichzeitig zu Raman-Messungen<br />
verwendet.<br />
Abb. 8.32 zeigt die Raman-Spektren einer 720 nm dicken Schicht auf Corning-Glas<br />
exemplarisch für die ersten 7 Minuten der Laserkristallisierung. Zu jeder vollen Minute der<br />
Bestrahlungsdauer wurde für jeweils lOs ein Raman-Spektrum der Schichten bei der<br />
jeweiligen Laserleistung aufgenommen. An jedem Spektrum ist die aktuelle<br />
Bestrahlungsdauer angezeigt. Die Leistungsdichte der Laserstrahlung betrug während der<br />
ersten Minuten ca. 300 W/cm 2 • Dies entspricht etwa der Kristallisationsschwelle, da die<br />
Leistung so lange erhöht wurde, bis die Kristallisierung bei diesem Wert einsetzte. Vor der<br />
Laserbestrahlung ist nur die breite Linie des amorphen Materials zu erkennen. Bereits nach<br />
einer Minute beginnt die Linie der TO-Mode von kristallinern Silizium zu wachsen. Deren<br />
integraler Anteil am Spektrum wächst bei zunehmender Kristallisierungsdauer an, während<br />
der Anteil des amorphen Materials kontinuierlich abnimmt.