View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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56 8 Ergebnisse und Diskussion<br />
8.1.2 Homogene Kristallisierung<br />
8.1.2.1 Strukturelle Untersuchungen bei 1064 nm Anregungswellenlänge<br />
Die Laserkristallisierung bei Wellenlängen im nahen IR ist wegen der zu erwartenden<br />
selektiven Kristallisierung auf Grund des erhöhten Absorptionskoeffizienten von fJc-Si:H<br />
gegenüber a-Si:H von besonderem Interesse (vgl. Kap 1 und 3.2). Auch der niedrige<br />
Absorptionskoeffizient beider Phasen im nahen IR gegenüber sichtbarem Licht soll ausgenutzt<br />
werden, um im Hinblick auf photovoltaische Anwendungen dickere Schichten in einem<br />
Schritt kristallisieren zu können (s. Kap. 1). Daher wurden der Laserkristallisierung bei<br />
1064 nm detaillierte Untersuchungen gewidmet.<br />
8.1.2.1e Ergebnisse<br />
Raman-Spektren der laserkristallisierten Schichten zeigen eine sehr schmale Linienbreite der<br />
TO-Mode nahe 520 cm- 1 (welche als qualitatives Maß für Kristallitgröße und Kristallqualität<br />
gewertet werden kann, vgl. Kap.8.1.2.1d). Abb.8.4 zeigt einen Vergleich des Raman<br />
Spektrums einer laserkristallisierten mikrokristallinen Schicht mit dem Spektrum von<br />
PECVD-gewachsenem und monokristallinern Material. Die Linienbreite der<br />
laserkristallisierten Schicht von 4.6 cm- 1 ist schmal im Vergleich zu PECVD-gewachsenem<br />
Ilc-Si:H und nahe der Linienbreite monokristallinen Materials von 3.5 cm- l [60]. Die TO<br />
Mode ist zu niedrigeren Wellenzahlen hin verschoben. Eine Linie bei 480 cm-\ welche der<br />
amorphen Phase zugeschrieben werden kann, (vgl. Kap. 6.1) ist nicht zu beobachten. Die<br />
Linie bei 495 cm- 1 im Spektrum der PECVD-Schicht, die vermutlich auf Zwillingsgrenzen<br />
und Stapelfehler zurückzuführen ist [61], ist in den Raman-Spektren der laserkristallisierten<br />
Schichten nicht oder nur sehr schwach ausgeprägt. Dies wird anhand der zehnfachen<br />
Überhöhung der Spektren in diesem Wellenlängenbereich deutlich.<br />
TEM-Querschnittsaufnahmen von Filmen, die bei einer Laserwellenlänge von 1064 nm<br />
kristallisiert wurden, zeigen Kristallite von mehreren hundert nm Ausdehnung wie in<br />
Abb.8.5a. Die Kristallite besitzen definierte Komgrenzen und erstrecken sich von der<br />
Substratgrenze bis zur Schichtoberfläche. Die zugehörigen Dunkelfeldaufnahmen<br />
(s. Abb. 8.5b) und Beugungsbilder (s. Abb. 8.5c) belegen, daß die Kristallite eine einzige<br />
zusammenhängende Orientierung aufweisen.