View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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3 Konzepte<br />
3 Konzepte<br />
3.1 Ideales polykristallines Silizium für den Einsatz in<br />
Dünnschichtsolarzellen<br />
Um eine ausreichende Lichtabsorption mikrokristalliner Dünnschichtsolarzellen 1m<br />
langweIligen Bereich zu gewährleisten, müssen die Schichten eine Dicke von mehreren<br />
Mikrometern aufweisen. In solchen Solarzellen ist ein Transport der Ladungsträger normal zu<br />
den mikrokristallinen Schichten erforderlich. Diese müssen dabei in der Regel Komgrenzen<br />
überwinden, so daß ihr Transport erschwert wird (vgl. Kap. 2.2). Ferner ist die<br />
Rekombinationswahrscheinlichkeit im Bereich defektreicher Komgrenzen besonders hoch.<br />
Die Herstellung geeigneter mikro- bzw. polykristalliner Siliziumschichten auf preiswerten<br />
Substraten wie z. B. Coming-Glas wird durch die geringe thermische Belastbarkeit dieser<br />
Substrate erschwert. Die Erweichungstemperatur von Corning-Glas z. B. liegt bei etwa<br />
600°C [28]. Die erforderliche Temperaturbegrenzung des Depositions- oder Kristallisierungsprozesses<br />
limitiert die Kristallitgröße und -qualität der mikro- bzw. polykristallinen<br />
Siliziumschichten. Die Laserkristallisierung (vgl. Kap. 5.1) ist eine Methode, bei der die<br />
Erzeugung eines Temperaturgradienten eine Kristallisierung der Siliziumschicht bei höheren<br />
Temperaturen und gleichzeitiger Schonung des Substrats ermöglicht.<br />
Ungeordnet gewachsene, aus zufälligen Nukleationen entstandene mikro- oder polykristalline<br />
Siliziumschichten zeigen i. a. die in Abb. 3.la angedeuteten strukturellen Eigenschaften. Es<br />
existieren große Körner, aber auch Ansammlungen sehr kleiner Kristallite. Die Körner reichen<br />
i. a. nicht von der Substratgrenzfläche bis zur Schichtoberfläche, so daß bei einer Extraktion<br />
der Ladungsträger normal zur Schicht die Überwindung von Komgrenzen erforderlich ist. Im<br />
Idealfall erstrecken sich daher die Kristallite von der Substratgrenzfläche bis zur Oberfläche<br />
der Schicht (vgl. Abb. 3.lb). Die Ladungsträger können normal zur Schicht extrahiert werden,<br />
ohne dabei eine Komgrenze passieren zu müssen. Die laterale Ausdehnung der Kristallite soll<br />
möglichst maximal sein, da die Ladungsträger durch eine laterale Diffusion auch seitlich in<br />
den Bereich einer Komgrenze gelangen können. Bei einer Diffusionszelle muß daher die<br />
laterale Ausdehnung der Kristallite größer als die Schichtdicke sein. Existiert jedoch in der<br />
Schicht ein (homogenes) Feld wie in einer Driftzelle, so werden die Ladungsträger schneller<br />
extrahiert. Die maximale Zeit, in der ein Ladungsträger aus einer Schicht der Dicke s<br />
herausdriftet beträgt<br />
t=s/IlE, (3.1)