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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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8 Ergebnisse und Diskussion 73<br />

Variation der Feldamplituden ein inhomogenes Aufschmelzen normal zur Filmoberfläche. Die<br />

Kristallisation geht von den Maxima der Feldamplituden aus und limitiert die Komgrößen auf<br />

den Abstand zweier Minima. Ab einer Energiedichte, welche ein vollständiges Aufschmelzen<br />

der Filme verursacht, kann keine wesentliche Vergrößerung der Kristallite mehr eintreten.<br />

Für hohe Energien ist sogar eine Verbreiterung der TO-Mode im Fall der 415 nm-Serie<br />

wahrscheinlich. Besonders deutlich zu beobachten ist diese Verbreiterung bei hohen Energien<br />

auch in Abb.8.21 in Kap. 8.1.2.2. Ein Erklärungsansatz könnte eine Verringerung der<br />

Kristallitgröße sein. Das Auftreten eines Maximums der Komgröße in einem bestimmten<br />

Energiebereich wurde bereits bei der Laserkristallisierung durch Excimer-Laser im nahen UV<br />

beobachtet [71, 72]. Ein Absinken der Kristallitgröße mit zunehmender Laserenergie<br />

korrespondierte mit einem starken Anstieg der Aufschmelzdauer [71]. Ein qualitativer Anstieg<br />

der Aufschmelzdauer konnte auch hier durch die Oberflächenreflexionsmessungen in<br />

Abb. 8.17 bestätigt werden. Eine Erklärung für eine Entstehung kleinerer Kristallite ist die<br />

vollständige Zerstörung aller Nukleationskeime durch ein langes Aufschmelzen. Es bilden<br />

sich keine Wachstumsfronten aus, sondern die Schmelze wird zunächst unterkühlt, bis eine<br />

homogene Nukleation einsetzt [73]. Dieses Verhalten von Unterkühlung und anschließender<br />

Kristallisation wurde auch bei vollständigem Aufschmelzen von ursprünglich einkristallinen<br />

Siliziumschichten auf Si0 2 beobachtet [74, 75]. Einen weiteren Erklärungsansatz stellt das<br />

Aufrauhen der Substrate dar, welches bei hohen Laserenergien auftreten kann [76]. Dies<br />

könnte eine Erhöhung der Nukleationsdichte an der Substratgrenzfläche verursachen und<br />

somit zu kleineren Kristalliten führen.<br />

Da die Linienbreiten der 466 nm-Serie am kleinsten sind, scheinen die Kristallite dieser Serie<br />

etwas größer zu sein als diejenigen in den 415 nm dicken Schichten. Die schmalsten<br />

Linienbreiten, die bei 250 nm dicken Schichten erzielt wurden (vgl. Abb.8.21 in<br />

Kap. 8.1.2.2), liegen wiederum über denen der 415 nm-Serie. Möglicherweise wird die<br />

maximale durchschnittliche Komgröße innerhalb einer Energieserie durch die Schichtdicke<br />

limitiert, da die Anzahl der Freiheitsgrade beim Kristallitwachstum durch eine Grenzfläche<br />

verringert wird. Eine weitere Erklärung könnte eine bevorzugte Nukleation an der<br />

Substratgrenzfläche oder der Schichtoberfläche sein. Bei einer dünneren Schicht steigt das<br />

Verhältnis von Oberfläche und Volumen, so daß mehr Nuklei pro Volumen und damit<br />

kleinere Kristallite entstehen. Eine Schichtdickenabhängigkeit der Komgrößen wurde<br />

ebenfalls bei der Kristallisierung durch Excimer-Laser beobachtet [72].<br />

Die Linienposition steigt übergreifend für die 415 und die 466 nm-Serie mit der Laserenergie<br />

an (s. Abb. 8.7). Dies bedeutet einen Rückgang der Dehnungsspannung in den Schichten mit<br />

zunehmender Laserenergie. Eine Quantifizierung wurde aus den oben genannten Gründen<br />

nicht durchgeführt. In den XRD-Diffraktogrammen wurde ebenfalls eine Peakverschiebung

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