View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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1 Einleitung 1<br />
1 Einleitung<br />
Die großflächige Herstellung mikro- bzw. polykristalliner Siliziumschichten bei niedrigen<br />
Temperaturen auf preiswerten Substraten ist für viele Anwendungen in der Dünnschichttechnologie<br />
interessant. Der Einsatz solcher Schichten in Solarzellen und in Dünnfilmtransistoren<br />
für Flachbildschirme und die Sensortechnik sind Beispiele für die Bedeutung der<br />
Erforschung und Optimierung solcher Herstellungsprozesse.<br />
Mikrokristallines Silizium (Ilc-Si) stellt für die Photovoltaik vor allem wegen seiner erhöhten<br />
Absorption im nahen Infrarot (IR) gegenüber amorphem Silizium ein interessantes Material<br />
dar [1]. Geringe Defektdichten, hohe Ladungsträgerkonzentrationen und Ladungsträgerbeweglichkeiten<br />
bis zu 800 cm 2 Ns werden in hydrogenisierten mikrokristallinen<br />
Siliziumfilmen auf amorphen Substraten beobachtet [2]. Mikrokristalline Dünnschichtsolarzellen<br />
weisen große Kurzschlußströme auf [1,3] und eignen sich zur Herstellung von<br />
Tandemsolarzellen mit hohem Wirkungsgrad [4]. Dabei wird der kurzwellige Teil des<br />
Sonnenlichtes von einer in diesem Energiebereich stark absorbierenden oberen Zelle aus<br />
amorphem Silizium genutzt, während das langweIlige Licht von einer darunterliegenden<br />
mikrokristallinen Zelle absorbiert wird.<br />
Laserkristallisierung von amorphen Siliziumfilmen ist eine Methode zur Herstellung von<br />
mikro- oder polykristallinem Silizium auf preiswerten Substraten wie z. B. Glas. Vor allem<br />
eine Bestrahlung durch kurze Laserpulse erzeugt einen hohen Temperaturgradienten normal<br />
zu den Schichten [5]. Dies erlaubt ein Aufschmelzen der Oberflächenfilme bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Diffusion von Atomen im Bereich der Grenzfläche zwischen den Schichten<br />
und den temperaturempfindlichen Substraten. Da die Diffusionskoeffizienten im Festkörper<br />
um mehrere Größenordnungen kleiner sind als in der flüssigen Phase, ist neben dem<br />
Aufschmelzen der Filme auch eine schnelle Festphasenkristallisierung interessant.<br />
Für eine ausreichende Lichtabsorption mikrokristalliner Solarzellen im langweIligen Bereich<br />
sind Schichtdicken von mehreren Mikrometern erforderlich. Eine Abscheidung<br />
mikrokristalliner Siliziumschichten z. B. durch plasmagestützte Deposition aus der Gasphase<br />
(PECVD) wurde bisher nur bei Depositionsraten von einigen Ais erreicht [6]. Daher können<br />
eine schnelle Deposition von amorphem Silizium und eine anschließende Laserkristallisierung<br />
die Prozeßdauer zur Herstellung mikrokristalliner Schichten der entsprechenden Dicke<br />
wesentlich verringern.