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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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8 Ergebnisse und Diskussion 89<br />

Pulsenergien sind um 2 Größenordnungen höher. Außerdem sind die hier verwendeten<br />

Schichten wasserstoffreduziert (vgl. Kap 7.2.1 und 8.1.1) und besitzen somit eine höhere<br />

Defektkonzentration als a-Si:H. Daher ist der hier beobachtete Effekt wesentlich stärker als<br />

bei Rieger et al.<br />

Im Gegensatz zu der Laserkristallisierung bei 532 nm existiert bei 1064 nm eine scharf<br />

definierte Kristallisationsschwelle. Im Experiment wurde in Schichten, die mit 400 rnJ<br />

Pulsenergie bei 1064 nm kristallisiert wurden, keine amorphe Phase mehr nachgewiesen. Bei<br />

geringfügig niedrigeren Energien blieben die Schichten vollständig amorph. Eine Mischphase<br />

wie bei 532 nm wurde nie beobachtet. Der Grund für diesen Unterschied liegt in den bei<br />

1064 nm auftretenden nichtlinearen Effekten bei der Lichtabsorption. Bei 1064 nrn beträgt der<br />

mittlere Absorptionskoeffizient für amorphes Silizium nach den oben genannten<br />

Abschätzungen 7· 10 3 cm -1, derjenige des aufgeschmolzenen Materials liegt jedoch um etwa<br />

zwei Größenordnungen höher. Daher stellt ein Aufschmelzen der Schichtoberfläche trotz der<br />

erhöhten Reflektivität durch die starke Erhöhung der Absorption einen weiteren<br />

selbstverstärkenden Effekt für die Erwärmung der Schicht dar. Entweder wird die Schicht<br />

vollständig aufgeschmolzen, oder es ist keine Kristallisierung zu beobachten.<br />

Diese Effekte sind auch die Ursache für die in Abb. 8.23 gezeigten signifikanten Unterschiede<br />

in der Oberflächenmorphologie. Bei 1..=532 nm fallen lokale laterale Temperaturgradienten<br />

z. B. durch Inhomogenitäten im Laserstrahlprofil nicht ins Gewicht. Es bilden sich<br />

Wachstumsfronten aus, welche ausgehend von der Substratgrenzfläche eine Kristallisation<br />

normal zur Schicht verursachen. Daher tritt kaum laterale Materialdiffusion auf, wodurch eine<br />

relativ glatte Schichtoberfläche entsteht.<br />

Bei einer Anregungswellenlänge von 1064 nm spielen dagegen geringe laterale Temperaturunterschiede<br />

wegen der selbstverstärkenden Effekte eine wesentliche Rolle. Solche<br />

Temperaturgradienten können durch Fluktuationen im Strahlprofil des Nd-Y AG-Lasers<br />

(s. Kap. 7.1.1) auftreten. Wegen der starken Abhängigkeit der eingekoppelten Laserenergie<br />

von der Schichtdicke bei 1064 nm (s. Abb. 8.19 in Kap.8.1.2.1d) auf Grund von<br />

Interferenzeffekten genügt auch eine geringe Variation der Schichtdicke, um eine inhomogene<br />

Erwärmung der Schicht zu verursachen. Dies führt zu einer lokalen Erhöhung des<br />

Absorptionskoeffizienten. Diese Bereiche absorbieren dann stärker als ihre Umgebung und<br />

die lateralen Temperaturgradienten in der Schicht werden noch größer. Wird die Schicht an<br />

dieser Stelle aufgeschmolzen, so verstärkt sich der Effekt weiter. Die durch die<br />

selbstverstärkenden Effekte hervorgerufenen großen lateralen Temperaturgradienten führen<br />

dazu, daß die Kristallisationsfronten in der Siliziumschicht auch lateral verlaufen. Da die<br />

Dichte von kristallinern Silizium mit 2.33 glcm 3 etwas niedriger ist als diejenige von<br />

flüssigem Material von 2.42 glcm 3 , schiebt die Kristallisationsfront einen Teil des noch

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