View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich
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9 Zusammenfassung und Ausblick 137<br />
spielen. Simulationsrechnungen ergaben einen mittleren Absorptionskoeffizienten der<br />
a-Si-Schichten vor dem Aufschmelzen während der Laserpulse, der um etwa einen Faktor 7<br />
über dem linearen Absorptionskoeffizienten liegt. Da bei 1064 nm der Absorptionskoeffizient<br />
des aufgeschmolzenen Materials um zwei Größenordnungen auch über dem mittleren Wert<br />
für amorphes Silizium liegt, stellt das Aufschmelzen einen weiteren selbstverstärkenden<br />
Effekt für das Erwärmen der Schichten dar. Daher werden bei 1064 nm laterale<br />
Temperaturgradienten weiter erhöht und verursachen eine laterale Propagation der<br />
Kristallisationsfronten. Da die Dichte von kristallinern Silizium niedriger ist als diejenige von<br />
flüssigem Material, schiebt die Kristallisationsfront einen Teil des noch flüssigen Materials<br />
vor sich her. Bei einem Zusammenlaufen der Fronten während der Abkühlung der Schicht<br />
bilden sich die beobachteten Oberflächen peaks.<br />
Für 250 nm dicke Schichten auf Coming-Glas bzw. Quarz liegt das Energieintervall von der<br />
Kristallisations- bis zur Ablationsschwelle für 532 nm Anregungswellenlänge zwischen 70<br />
und 500 mJ/cm 2 , für 1064 nm zwischen 400 und 590 mJlcm 2 • Die Abhängigkeit der<br />
Kristallitgrößen von der Pulsenergie konnte mit Hilfe von Simulationsrechnungen auf die<br />
Aufschmelztiefe der Schichten zurückgeführt werden. Dabei zeigte sich, daß für A.=532 nm<br />
die Schichten bei den verwendeten Pulsenergien nur während des ersten Laserpulses<br />
vollständig aufgeschmolzen werden. Eine maximale Kristallitgröße wird nur bei einem<br />
Aufschmelzen der gesamten Schicht erreicht. Die durch die Materialkontraktion bei der<br />
Kristallisation verursachten Dehnungsspannungen sind bei 1064 nm Wellenlänge geringer als<br />
bei 532 nm, da durch lateralen Materialtransport Spannungen abgebaut werden können.<br />
Eine gewünschte selektive Kristallisierung bei 1064 nm konnte nicht ausgenutzt werden. Auf<br />
Grund der zur Kristallisierung erforderlichen Reduzierung des Wasserstoffgehaltes stieg der<br />
Absorptionskoeffizient der amorphen Siliziumschichten so weit an, daß er sich im nahen IR<br />
kaum noch von dem des mikrokristallinen Materials unterscheidet.<br />
Die Schichten, welche auf Coming-Glas kristallisiert wurden, zeigten Verunreinigungen aus<br />
dem Substrat vor allem durch Bor und Aluminium im Bereich der Substratgrenzfläche. Diese<br />
Verunreinigungen wurden durch das Aufschmelzen der Schichten an der Substratgrenzfläche<br />
verursacht. Versuche mit transparenten hochschmelzenden Diffusionsbarrieren aus Si0 2 und<br />
SiN haben eine Reduzierung der Verunreinigungen in den Siliziumschichten ergeben. Für die<br />
Herstellungsverfahren solcher Diffusionsbarrieren besteht jedoch Optimierungsbedarf. Um<br />
eine unerwünschte Materialdiffusion zu vermeiden, ist auch die Festphasenkristallisation von<br />
Interesse, die unter Durchführung von cw-Laserkristallisierung untersucht wurde.<br />
Mit Hilfe der strukturierten Laserkristallisierung konnte gezeigt werden, daß<br />
laserkristallisierte Keimpunkte in einer amorphen Matrix einen wesentlichen Einfluß auf die