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View/Open - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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136 9 Zusammenfassung und Ausblick<br />

9 Zusammenfassung und Ausblick<br />

Ein zentraler Punkt dieser Arbeit war die Herstellung mikro- bzw. polykristalliner<br />

Siliziumschichten bei niedrigen Temperaturen auf preiswerten Substraten wie z. B. Corning­<br />

Glas. Die Kristallite sollten sich möglichst von der Substratgrenzfläche bis zur<br />

Schichtoberfläche erstrecken und eine maximale laterale Ausdehnung besitzen, um die<br />

Rekombination von Ladungsträgern bei einem Einsatz der Schichten für photovoltaische<br />

Anwendungen zu vermeiden. Ein wesentliches Werkzeug dabei war die Laserkristallisierung<br />

mit Hilfe eines gepulsten Nd-Y AG-Lasers, der das Kernstück einer für die homogene und<br />

strukturierte Laserkristallisierung aufgebauten Anlage darstellt. Dazu gehören eine Laser­<br />

Mikroskop-Einheit, eine Dreistrahl-Interferenzanlage und eine Aufdampfanlage. Zur<br />

Kristallisierung wurden Pulse einer Wellenlänge von 1064 und 532 nm verwendet. Der<br />

Wasserstoffgehalt der zur Kristallisierung hergestellten amorphen PECVD-Schichten wurde<br />

durch Tempern von 7-8 % auf unter 1 % reduziert, um die Ablationsschwelle über die<br />

Kristallisationschwelle anzuheben.<br />

Die homogene Laserkristallisierung bei einer Anregungswellenlänge von 1064 nm erlaubt<br />

eine Kristallisierung von amorphen Siliziumschichten einer Dicke bis zu 800 nm. Die<br />

Kristallite erstrecken sich von der Substratgrenzfläche bis zur Schichtoberfläche und zeigen<br />

eine laterale Ausdehnung von mehreren hundert nm. Die strukturellen Eigenschaften der<br />

Schichten entsprechen damit den für einen Einsatz in Solarzellen geforderten<br />

Voraussetzungen. Eine Vorzugs orientierung der Kristallite wurde nicht beobachtet. Unter<br />

Berücksichtigung der Kristallitgrößen und der Oberflächenmorphologie der Schichten einer<br />

Dicke von 400-500 nm lag die optimale Pulsenergie pro cm 2 zwischen 200 und 400 mJ. Die<br />

Energiefenster und die optimalen Energien zur Laserkristallisierung hängen auf Grund von<br />

Interferenzeffekten stark von der Schichtdicke ab. Messungen der Oberflächenreflektivität<br />

während der Laserbestrahlung belegen, daß eine Kristallisierung immer mit einem<br />

Aufschmelzen des Materials verbunden war.<br />

Ein Vergleich der strukturellen Eigenschaften von amorphen Siliziumschichten, die bei 1064<br />

bzw. 532 nm Anregungswellenlänge kristallisiert wurden, ergab einen wesentlichen<br />

Unterschied in der Oberflächen morphologie der Schichten. Diejenigen, die bei 1064 nm<br />

kristallisiert wurden, zeigen eine mit der Pulsenergie zunehmende Oberflächenrauhigkeit in<br />

der Größenordnung der Schichtdicke. Eine Kristallisierung bei 532 nm dagegen erzeugt glatte<br />

Oberflächen. Dieser Unterschied ist auf nichtlineare selbstverstärkende Effekte für die<br />

Probenerwärmung bei 1064 nm zurückzuführen, die bei einer Anregungswellenlänge von<br />

532 nm nicht auftreten. Ein Vergleich der Energiefenster, in denen eine Kristallisierung<br />

möglich ist, zeigt, daß bei der Absorption im nahen IR solche Effekte eine wesentliche Rolle

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