Angelo Soliman. Ein Wiener Afrikaner im 18. Jahrhundert - Baden

2.2 Schloß Raudnitz als möglicher Aufenthaltsort
Jeremias Wolf, Das Schloß Raudnitz vom Süden gesehen, Plan
Kupferstich, vor 1715
Aus: Max Dvo!ák/ Bohumil Mat"jka, Topographie der historischen und
Kunst-Denkmale im Königreiche Böhmen von der Urzeit bis zum Anfange
des XIX. Jahrhundertes. Bd. 27: Der politische Bezirk Raudnitz, Teil 2:
Raudnitzer Schloß. Prag 1910, S. 28 Fig. 5
Der vielbeschäftigte kaiserliche Feldherr Lobkowitz nahm Soliman 1734
mit sich nach Mitteleuropa. Da letzterer später auch Tschechisch sprach,
könnte er sich u. a. auf dessen böhmischem Schloß Raudnitz aufgehalten
haben, bevor er dann meist in Wien lebte. Der Fürst kümmerte sich zunächst
nicht angemessen um seine Erziehung. Dies übernahm schließlich
ein alter Haushofmeister. Leider existieren bisher noch keine bekannten
Archivalien aus dieser Zeit in Solimans Leben.
2.3 Ein schwarzer Bogenschütze des 16. Jahrhunderts
Aus: A. von Pawlikowski-Cholewa, Die Heere des Morgenlandes. Militärische
Beiträge zur Geschichte des nahen und fernen Orients. Berlin 1940, S.
237 Abb. 59
Schon die alten Ägypter schätzten schwarze Soldaten wegen ihrer Tapferkeit.
Zahlreich waren afrikanische Kämpfer im Lauf der Jahrtausende vor
allem im Mittelmeerraum, wobei sie auch zu hohen Rängen aufsteigen
konnten. Die Abbildung zeigt einen aus Nubien stammenden Bogenschützen
des 16. Jahrhunderts, der im Osmanischen Heer kämpfte.
2.4 Ein schwarzer Lanzenreiter des 16. Jahrhunderts
Kolorierter Kupferstich, Detail
Aus: Wilhelm Dilich, Ritterspiele 1596. Als Nachdr. hg. von Hartmut Broszinski
u. Gunter Schweikhart. Kassel 1986, nach S. 5
Dieser schwarze Lanzenreiter gehörte zum festlichen Einzug in Kassel
anläßlich der Taufe von Elisabeth von Hessen im Jahr 1596. Er stammte
zweifellos aus dem Osmanischen Heer und war vermutlich ein (ehemaliger)
Kriegsgefangener, der dann in den Hofstaat oder das Heer eingereiht worden
war.
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