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Angelo Soliman. Ein Wiener Afrikaner im 18. Jahrhundert - Baden

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seine Großzügigkeit überschwenglich. Er ist wohl mit Joseph von Bender,<br />

dem späteren Paten seiner Tochter Josephine identisch.<br />

3.9 Anteilseigner am Bergbau<br />

Kobaltblüte und Kobaltglas-Ornamentfliese, 20. Jh.<br />

Privatbesitz<br />

Wie Alfred Weiß 2003 durch einen <strong>Ein</strong>trag <strong>im</strong> "Steirischen Gewerkenbuch"<br />

herausfand, erwarb der nun vermögende <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> 1766 zwei von<br />

insgesamt 128 Anteilen des Peter-und-Paul-Stollens in der Vetterspitze in<br />

den Schladminger Tauern. Dort baute man Kobalterz ab. Kobalt findet bis<br />

heute als Farbstoff u. a. in der Glasherstellung und Porzellanmalerei Verwendung.<br />

Erst durch die Weiterverarbeitung entsteht die intensiv blaue<br />

Tönung.<br />

3.10 <strong>Ein</strong> afrowiener Zeitgenosse: Der Charakterkopf<br />

Gipsbüste nach einer Moulage über Natur <strong>im</strong> Tod, vor 1798/05<br />

Rollettmuseum der Stadtgemeinde <strong>Baden</strong> bei Wien, Büste Nr. 41(?)<br />

Die würdevollen Züge dieses etwa siebzigjährigen <strong>Afrikaner</strong>s wurden kurz<br />

nach seinem Tod abgeformt. Dies dokumentieren die noch nicht eingesunkenen<br />

Augäpfel und die Authentizität der Lider, die man nur mit flüssigenm<br />

Gips bedecken kann, wenn die Person nicht mehr lebt. Auch diesen<br />

Zeitgenossen <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s kann man sich als Vertrauten eines hochadeligen<br />

Arbeitgebers gut vorstellen.<br />

4. Heirat, Entlassung und Familie<br />

Mitglieder eines Hofstaates, Beamte, Militärs usw. benötigten bis 1918 eine<br />

Heiratserlaubnis von ihren Arbeitgebern und Vorgesetzten. Im Hochadel<br />

selbst hatte der Nachwuchs in der Regel die von den Eltern gemäß politischer<br />

und dynastischer Ziele ausgesuchten Ehepartner zu ehelichen. Dies<br />

traf auch für Kaiser Joseph II. zu, der sich als zweifacher Witwer schließlich<br />

weigerte, überhaupt noch einmal verheiratet zu werden. Eheschließungen<br />

ohne Eiverständnis der dafür vorgesehenen Instanzen führten in allen<br />

Ständen meist zur sozialen Ächtung. <strong>Ein</strong>e Kündigung sollte schließlich<br />

auch <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> erleben.<br />

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