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Angelo Soliman. Ein Wiener Afrikaner im 18. Jahrhundert - Baden

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9.9 Franz Joseph Gall, der ursprüngliche Besitzer von <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s Büste<br />

Johann Baptist Lampi d. Ä.<br />

Kreidezeichnung<br />

Rollettmuseum der Stadtgemeinde <strong>Baden</strong> bei Wien, Inv. Nr. KSP 3<br />

Nach der Schädellehre ("Phrenologie") des in Wien ansässigen Mediziners<br />

Franz Joseph Gall (1758-1828) waren <strong>im</strong> Gehirn 27 Grundkräfte zu lokalisieren,<br />

deren Intensität die jeweiligen Regionen entsprechend ausforme,<br />

was sich wiederum an der Struktur der darüberliegenden Schädelpartie<br />

dokumentiere. Zur Demonstration seiner Theorie sammelte Gall Schädel,<br />

Abgüsse und Büsten. Seit 1796 hielt er in Wien entsprechende Privatvorträge,<br />

die Kaiser Franz II. 1802 wegen ihres materialistischen Aspekts untersagte.<br />

Auch <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s Büste stammt ursprünglich aus seiner Sammlung.<br />

9.10 Anton Rollett erhält Galls Sammlung<br />

J. B. Lampi d. Ä.., Bildnis Anton Rollett, 1824<br />

Rollettmuseum der Stadtgemeinde <strong>Baden</strong> bei Wien, Inv. Nr. KSP 138<br />

Anton Rollett (1778-1842), der <strong>Baden</strong>er Arzt, Naturwissenschaftler und<br />

Museumsgründer, war mit Gall befreundet und erhielt 1825 seine Sammlung<br />

durch Vermittlung Andreas Streichers (1761-1833), den man als<br />

Schillers Jugendfreund kennt. Gall hatte Wien 1805 verlassen und dem<br />

gemeinsamen Freund Streicher die Verwaltung seiner Kollektion anvertraut.<br />

Rollett reihte sie in sein bereits bestehendes Museum ein und erwarb<br />

weitere Exponate. Schon durch ihr Alter ist Galls Sammlung einzigartig.<br />

<strong>Ein</strong> weiterer Teil befindet sich <strong>im</strong> Pariser Musée de l´Homme, wo der Mediziner<br />

seit 1807 lebte.<br />

10. <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> als historische und literarische Figur, auf der Bühne, <strong>im</strong><br />

Film und <strong>im</strong> Tanz<br />

Im Lauf der <strong>Jahrhundert</strong>e entstanden über viele Angehörige der Afrikanischen<br />

Diaspora in Europa historische Berichte, Prosatexte oder Theaterstücke.<br />

<strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> jedoch ´erfreut´ sich der häufigsten Bearbeitung, wobei der<br />

kleine "Mohr" in Musils "Der Mann ohne Eigenschaften" mit ihm nur den<br />

Namen gemeinsam hat. Mit den schriftstellerischen Fiktionen sieht sich die<br />

historische Forschung u. a. bei Podiumsdiskussionen konfrontiert, da Autoren,<br />

Regisseure oder das Publikum nicht selten Phantasie und Realität mit-<br />

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