Angelo Soliman. Ein Wiener Afrikaner im 18. Jahrhundert - Baden
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In Afrika selbst waren Sklaven, die eine Pockenerkrankung überstanden<br />
hatten, besonders begehrt, da sie Kranke pflegen konnten, ohne sich anzustecken.<br />
In Österreich existierte zwar, wie <strong>im</strong> ganzen deutschsprachigen<br />
Raum, keine Sklaverei, doch wurde man <strong>im</strong>mer wieder von Pockenepidemien<br />
he<strong>im</strong>gesucht. Ob man den Pockennarbigen in Wien aus diesem Grund<br />
angestellt hat, oder ob er erst später erkrankte, wissen wir nicht. Nicht zuletzt<br />
ist eine gewisse ´soldatische´ Haltung an ihm zu erkennen.<br />
3. Chef der Dienerschaft und Vertrauter von Fürst Joseph Wenzel von<br />
Liechtenstein<br />
Nach dem Tod von Lobkowitz, den das "<strong>Wiener</strong>ische Diarium" für 1753<br />
überliefert, wollte zunächst Kaiser Franz I. Stephan <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> unter sehr<br />
schmeichelhaften Bedingungen einstellen. Doch dieser hatte bereits dem<br />
Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein zugesagt. Karoline Pichler, <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s<br />
erste Biographin, berichtet weiter, Lobkowitz habe ihn in seinem<br />
Testament für Liechtenstein best<strong>im</strong>mt. Da letzterer <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> aber um sein<br />
<strong>Ein</strong>verständnis befragte, kann es sich nicht um einen Willkürakt gehandelt<br />
haben, sondern diente, wie in vergleichbaren Fällen am württembergischen<br />
Hof, wohl eher der Arbeitsplatzsicherung. <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> stieg in Liechtensteins<br />
<strong>Wiener</strong> Hofstaat bis zum Ersten Kammerdiener auf. Während "Kammermohren"<br />
den einfachen Lakaien entsprachen, handelte es sich bei Kammerdienern<br />
um die Vorgesetzten der übrigen Dienerschaft. Der "Erste" Kammerdiener<br />
stand an der Spitze dieser Hierarchie und nahm eine absolute<br />
Vertrauensstellung <strong>im</strong> täglichen Leben eines Adligen ein, in dessen Nähe er<br />
sich stets aufhielt.<br />
3.1 Fürst Joseph Wenzel von Liechtenstein, der zweite Arbeitgeber<br />
Hyacinthe Rigaud, Bildnis des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein <strong>im</strong><br />
Küraß<br />
Ölgemälde, 1740<br />
Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein, Schloß Vaduz<br />
Aus: Reinhold Baumstark u. a., Joseph Wenzel von Liechtenstein. Fürst und<br />
Diplomat <strong>im</strong> Europa des <strong>18.</strong> <strong>Jahrhundert</strong>s. Ausstellungskatalog. Eidolon<br />
1990, S. 106 Abb. 19<br />
Joseph Wenzel von Liechtenstein (1696-1772) war seit 1748 regierender<br />
Fürst seines Hauses und einer der bedeutendsten Feldherrn Kaiserin Maria<br />
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