Angelo Soliman. Ein Wiener Afrikaner im 18. Jahrhundert - Baden
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te. Vielleicht verwechselte man "Kanuri" – die Bezeichnung für <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s<br />
mutmaßliche ethnische Gruppe – mit "Kongo".<br />
9.2 Medizinische Versuche <strong>im</strong> Sektionssaal<br />
Carl Schütz, Aussicht des Universitaetsgebaeudes des dasigen / Platzes,<br />
und der Kirche<br />
Kolorierter Kupferstich und Radierung, 1790<br />
Historisches Museum der Stadt Wien<br />
Aus: Günter Dürigl, Der Verlag Artaria. Veduten und <strong>Wiener</strong> Alltagsszenen.<br />
72. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien,<br />
Karlsplatz. 28. Mai bis 13. September 1981. Wien 1981, S. 134 Abb. 50/1<br />
Wohl noch zu Hause entnahm man <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s <strong>Ein</strong>geweide zum tatsächlich<br />
erfolgten Begräbnis auf dem Währinger Friedhof. Dann gelangte der<br />
Leichnam zur medizinischen Fakultät. Im 3. Stockwerk des alten Universitätsgebäudes<br />
am heutigen Postplatz befand sich der Sektionssaal mit dem<br />
von <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s Logenbruder Joseph von Barth begründeten Anatomischen<br />
Theater. Hier erfolgten die medizinischen Versuche, gegen die <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s<br />
Tochter aufs Schärfste protestierte. Man behielt Skelett und Haut. Letztere<br />
spannte der Bildhauer Franz Thaller <strong>im</strong> Hof des k. k. Hofbibliotheksgebäudes<br />
in einer Wagenremise über ein naturgetreues Holzmodell. In den folgenden<br />
Jahren erwarb man noch drei weitere Präparate von Personen afrikanischer<br />
Herkunft.<br />
9.3 Als Exponat <strong>im</strong> Naturalienkabinett 1796/7-1806<br />
Carl Schütz, Hofbibliothek<br />
Aquarell auf Feder, 1780<br />
Historisches Museum der Stadt Wien<br />
Aus: Günter Dürigl, Der Verlag Artaria. Veduten und <strong>Wiener</strong> Alltagsszenen.<br />
72. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien,<br />
Karlsplatz. 28. Mai bis 13. September 1981. Wien 1981, Abb. 10/1<br />
<strong>Sol<strong>im</strong>an</strong> stand zehn Jahre lang <strong>im</strong> k. k. Naturalienkabinett <strong>im</strong> linken Flügel<br />
des Hofbibliotheksgebäudes am heutigen Josefsplatz. Exotisch drapiert,<br />
verwahrte man ihn in einem Kasten am Rand eines amerikanischen (!) Dioramas<br />
mit ausgestopften Tieren. Der damalige Kabinettsdirektor S<strong>im</strong>on<br />
Eberle, Naturwissenschaftler und ehemaliger Fre<strong>im</strong>aurer wie <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>, intendierte<br />
eine rein visuell bedingte Publikumswirksamkeit ohne Beschriftungen.<br />
Hierzu ´paßte´ offensichtlich die skandalöse Echtheit von <strong>Sol<strong>im</strong>an</strong>s<br />
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