Vorlesungsnotizen Handelsrechtliche Verträge
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<strong>Handelsrechtliche</strong> <strong>Verträge</strong><br />
Buttliger, Minnier<br />
§ 3 Absatzverträge / Vertriebsverträge<br />
I. Vorbemerkungen zu verschiedenen Vertriebssystemen<br />
1. Bedeutung der Wahl eines geeigneten Absatzsystems<br />
Durch ein geeignetes Absatzsystem wird versucht, den Gewinn zwischen den verschiedenen Vertriebsgliedern<br />
zu maximieren. Der Vertrieb verursacht hohe Kosten, deshalb muss das richtige System<br />
gewählt werden. Das Vertriebssystem muss auf Produkt und Kunden abgestimmt sein. Dadurch ist es<br />
nicht für jedes Produkt gleich, für Luxusgüter sieht es anders aus, als für Alltagsprodukte.<br />
2. Kooperationsformen<br />
Horizontale Kooperation: Konkurrenten arbeiten zusammen und verbinden den Unterhalt der Verkaufsorganisation.<br />
Vertikale Kooperation: Es besteht eine Kooperation über verschiedene Marktstufen (z.B. Produktion<br />
und Handel).<br />
3. Vertriebsformen<br />
Vgl. Datei: Folien_zu_Art_3_SS2007_Natsch.pdf<br />
Ein Produzent muss entscheiden, ob er selber vertreiben will (direkter Vertrieb) oder ob er den Vertrieb<br />
machen lassen will (indirekter Vertrieb).<br />
a. Direkter Vertrieb<br />
Der direkte Vertrieb geschieht durch eigene rechtlich und wirtschaftlich unselbstständige (abhängige)<br />
Vertriebsorgane.<br />
b. Indirekter Vertrieb<br />
In den Vertrieb werden rechtlich und wirtschaftlich selbstständige (unabhängige) Personen eingeschaltet.<br />
Die Waren werden durch selbstständige Dritte vertrieben.<br />
Absatzmittler i.e.S.: Erwerben Eigentum am Gut (Innominatvertrag). Der Absatzmittler trägt das wirtschaftliche<br />
Risiko, denn er kauft, um weiterzuverkaufen.<br />
Absatzhelfer: Erwerben nicht Eigentum, sondern vertreiben die Ware auf Rechnung des Herstellers.<br />
(Gesetzlich geregelt). Das Unternehmen entscheidet selber über die Vertriebs- und Preispolitik, trägt<br />
aber auch das wirtschaftliche Risiko.<br />
4. Intensiver - selektiver Vertrieb<br />
a. Intensiver Vertrieb<br />
Beim intensiven Vertrieb beliefert der Hersteller jeden, der weiter vertreiben will. Der Unternehmer<br />
hat hier das Interesse, möglichst schnell eine Marktdurchdringung zu erreichen. Dies ist vor allem bei<br />
anonymer Massenware der Fall.<br />
b. Selektiver Vertrieb i.w.S.<br />
Beim selektiven Vertrieb i.w.S. liefert der Hersteller nur an Abnehmer, die gewisse, von ihm aufgestellte<br />
Kriterien erfüllen. Hingegen ist nicht geregelt, an wen diese Abnehmer weiterliefern.<br />
Je nachdem, was dem Hersteller wichtig ist, kann man unterscheiden:<br />
- Qualitative Selektion: Auswahl nach dem Händler.<br />
- Quantitative Selektion: Auswahl nach räumlichem Aspekt: auf einem gewissen Gebiet soll nur<br />
eine gewisse Anzahl Händler bestehen.<br />
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