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Erläuterungsbericht - Stadt Emden

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Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG i. V. m. Art. 4 VS-RL u. Art. 6 FFH-<br />

RL Seetrasse<br />

Projekt/Vorhaben: 600-kV-DC Leitung DolWin beta – Dörpen/West Seite 131 von 251<br />

bestehen. Das Vorhaben wirkt sich nicht nachteilig auf den Erhaltungszustand des Flussneunauges und<br />

seines Lebensraumes aus.<br />

Zusammenwirken des Vorhabens DolWin2 mit den kumulativ zu berücksichtigenden Netzanbindungsprojekten<br />

der Norderney-Trasse<br />

In Anbetracht der nur kleinräumig und temporär auftretenden, d. h. räumlich und zeitlich begrenzten baubedingten<br />

Eingriffe und der hohen natürlichen Dynamik und Regenerationsfähigkeit im betrachteten Naturraum<br />

sind die beschriebenen Folgen der Kabelverlegungen kurzfristig vollständig reversibel und nicht<br />

nachhaltig, Daher sind auch im Zusammenwirken mit den summarisch zu betrachtenden Netzanbindungsprojekten<br />

keine erheblichen Beeinträchtigungen des Flussneunauges als wertbestimmender Art<br />

und seines Lebensraumes bzw. der Erhaltungsziele zu erwarten.<br />

Durch das Vorhaben DolWin2 sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Flussneunauges als<br />

wertbestimmender, charakteristischer Art und für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichem<br />

Bestandteil im FFH-Gebiet „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ zu erwarten. Auch im<br />

Zusammenwirken mit den summarisch zu betrachtenden Netzanbindungsprojekten können erhebliche<br />

Beeinträchtigungen dieser Art ausgeschlossen werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf<br />

die Tabelle 34 verwiesen.<br />

1095 - Meerneunauge (Petromyzon marinus)<br />

Rote Liste N: 1, Rote Liste D: V, Erhaltungszustand: unbekannt<br />

Erhaltungsziel<br />

Erhalt von störungsarmen, großflächigen, mit der Umgebung verbundenen Lebensräumen für beständige<br />

Populationen von Schweinswal, Kegelrobbe, Seehund, Finte, Meerneunauge und Flussneunauge (Anlage<br />

5 Ziff. IV Nr. 3b zu § 2 Abs. 2 Satz 2 und Abs. 3 Satz 2 NWattNPG)<br />

Biologie und Verbreitung<br />

Das Meerneunauge nutzt beinahe alle europäischen Küsten als Lebensraum. Es handelt sich bei der Art<br />

um eine anadrome Wanderfischart, die vom Meer kommend, den Fluss hinauf schwimmt zum Ablaichen.<br />

Die Laichgründe liegen vorwiegend im Mittel- und Oberlauf von großen Flüssen. Die Wanderung der<br />

Fischart beginnt im Frühjahr, bevorzugt in den Monaten März bis Mai. Während der Laichwanderung und<br />

bis zur Laichreife ist das Meerneunauge nachtaktiv, stellt sich dann auf Tagaktivität um. In lockeren Trupps<br />

erfolgt die Eiablage an sandig-kiesigen Stellen mit gemäßigten Strömungsverhältnissen. Drei bis vier Wochen<br />

nach der Befruchtung verlässt die Larve das Nest und siedelt sich flussab vom Laichplatz. Die<br />

Querderlarven ernähren sich filtrierend von Algen, Bakterien und pflanzlichem Detritus; die adulten Tiere<br />

parasitieren im Meer von Blut und Körperflüssigkeit anderer Fische (Peterson et al. 2004, S. 296f).<br />

Nach der Metamorphose der Jungtiere wandern diese in die Ästuarbereiche und nach 6 bis 8 Jahren ins<br />

Meer. Es wird angenommen, dass das Leben eines europäischen Meerneunauges mit der Fortpflanzung<br />

endet (Agrdeu 2010).

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