Erläuterungsbericht - Stadt Emden

Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG i. V. m. Art. 4 VS-RL u. Art. 6 FFH-
RL Seetrasse
Projekt/Vorhaben: 600-kV-DC Leitung DolWin beta – Dörpen/West Seite 143 von 251
Abbildung 13: Nachweise des Seehundes 2010
Empfindlichkeit gegenüber dem Vorhaben
Während der Geburts- und Säugezeit der Seehunde von Mai bis September reagieren die Tiere empfindlicher
gegenüber bauzeitlichen Störungen als in den anderen Zeiten des Jahres.
Baubedingt kann es kurzfristig durch visuelle Störungen zu Verhaltensreaktionen und Unruhe von Tieren
kommen, die noch in 500 m Entfernung festgestellt (Riedmann 1990) wurden. Seehunde haben an Land
ein gutes Sehvermögen und sind im Allgemeinen an ihren Liegeplätzen deutlich störanfälliger als im Wasser.
Somit gehen von den Bauarbeiten Störwirkungen aus, die zu Fluchtreaktionen der Seehunde von den
Sandbänken ins Wasser führen können. Durch eine Vertreibung verkürzen sich jedoch die Ruhephasen
der Tiere. Zudem kann es zu einer Aufgabe des Liegeplatzes für die Dauer der Bauarbeiten führen.
Kommt es während der Setz- und Aufzuchtzeiten zu Störungen, kann dies weitaus größeren Einfluss haben.
Da häufige Unterbrechungen der Säugephasen zu Unternährung der Jungtiere führen können und
damit geringere Überlebenschancen verbunden sind. Sollte es durch das Fluchtverhalten zu einer Trennung
zwischen Mutter- und Jungtier kommen, kann dies auch den Tod des Jungtiers bedeuten.
Die Tiere reagieren auf Segel- oder Motorboote in einer Entfernung von bis zu 250 m mit Flucht. Einen
Überblick zur Störanfälligkeit von Robben an ihren Ruhe- bzw. Wurfplätzen geben Bach 1991 und Vogel