Erläuterungsbericht - Stadt Emden
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Verträglichkeitsprüfung nach § 34 BNatSchG i. V. m. Art. 4 VS-RL u. Art. 6 FFH-<br />
RL Seetrasse<br />
Projekt/Vorhaben: 600-kV-DC Leitung DolWin beta – Dörpen/West Seite 249 von 251<br />
12 Anhang III: Schriftliche Mitteilung der behördeninternen Stellungnahme<br />
(Auszug) zu den Rastvogelarten der FFH-VS<br />
DolWin1-Vorgängerprojekte<br />
Auszug aus der behördenintern an den NLWKN gerichteten Stellungnahme der NLPV im Rahmen der<br />
FFH-VP aus dem Jahre 2008, ohne Abbildungen (Schriftl. Mitt. Hr. Schulz (NLPV) an PGG):<br />
10.1.4 Gastvögel gem. Artikel 4 Abs. 1 und Artikel 4 Abs. 2 der EG-VSchRL<br />
10.1.4.1 Gastvögel Hochwasserrastplätze<br />
Visuelle Unruhe und Geräusche durch Anwesenheit von Menschen und Baumaschinen werden für die<br />
Dauer der Bauarbeiten (Juli bis Oktober 2007 bis 2012) Scheuchwirkungen sowie Flucht- und Meidungsreaktionen<br />
auslösen, die zu einem temporaren Verlust von Rastplätzen führen können. Störungen und<br />
Funktionsverluste von Hochwasserrastplätzen können in der Summation aufgrund der vorgesehenen Bauzeiten<br />
im potenziellen Wirkbereich (bis zu 400m) um die Bohrbaustellen und BE-Flächen (Sommerpolder<br />
Hilgenriedersiel Watt vor Hilgenriedersiel Watt südlich Grohdeheller, Grohdepolder-Süd, Grohdepolder-<br />
Nord und Norderney-Nordstrand erwartet werden. Die zeitweise Entwertung regelmäßig und intensiv genutzter<br />
Rastplätze während des Herbstzuges stellt einen wesentlichen Funktionsverlust für das Schutzgebiet<br />
EU-Vogelschutzgebietes dar.<br />
Neben der artspezifischen Empfindlichkeit werden Fluchtreaktionen und Meideverhalten der Vögel von<br />
einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst (z.B. Truppgrößen, Artenzusammensetzung, Nahrungsverfügbarkeit,<br />
Fitness, Wetterbedingungen, Gewöhnung etc.). Die in der Fachliteratur angegebenen, artspezifischen<br />
Fluchtdistanzen variieren zwischen ca. 50 und ca. 500m [29] . Viele Rastvögel halten sich während der Rast<br />
und Nahrungssuche in gemischten Schwärmen auf. Dort wird das Fluchtverhalten des gesamten Trupps in<br />
der Regel von den sensibelsten Individuen der empfindlichsten Art bestimmt. Im Folgenden wird generalisiert<br />
von einem "mittleren" Meideradius von 250m um die Baustellen und Arbeitsflächen ausgegangen.<br />
Dieser Radius unterschreitet bei empfindlichen Arten die anzunehmenden Fluchtdistanzen deutlich, obertrifft<br />
diese aber gleichermaßen bei weniger empfindlichen Arten. Insgesamt erscheint der 250m-Radius<br />
nach hiesiger Auffassung aber geeignet, das Beeinträchtigungspotenzial der betrachteten Projekte abzubilden.<br />
Nach Auswertung der Vogeldaten des NLWKN kamen in den Jahren 2000 bis 2005 im relevanten Bauzeitraum<br />
Juli bis Oktober auf den Hochwasserrastflächen im Grohdepolder, Grohdeheller und in<br />
Hilgenriedersiel eine ganze Reihe von Arten gem. Anhang 1 und Art. 4 (2) EG-VSchRL vor (Maxima/Zähltermin):<br />
Im unmittelbaren Einwirkungsbereich von 0-250 m um die Bohrbaustellen (einschl. Arbeitsflächen) sind<br />
insgesamt 17 Arten mit teilweise hohen Individuenzahlen betroffen (Truppmaxima / Zähltermin). Auch diese<br />
Daten können nur eine Orientierungshilfe darstellen, da<br />
- die Datenerhebung aus der nur alle 14Tage stattfindenden Wasser- u. Watvogelzählung stammen und<br />
- Iediglich die Maximalanzahl während eines Zähltages innerhalb der 6 Jahre angegeben ist.:<br />
[29] Z.B. (1993) Disturbance 10 waterfowl on estuaries. Wader Study Group Bulletin 68. Special lssue