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Klinische Ergebnisse und Lebensqualität nach ... - OPUS Würzburg

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Diskussion<br />

Neubildungen vorwiegend im unteren Rektumdrittel (76%) lokalisiert, gefolgt von 22%<br />

im mittleren Drittel <strong>und</strong> nur 2% im oberen Drittel.<br />

In der Parallelstudie zu der eigenen Untersuchung (neoadjuvante Kurzzeit-RT) an der<br />

Universitäts-Strahlenklinik <strong>Würzburg</strong> mit n=108 Patienten [48] waren hingegen 43% der<br />

Tumore im unteren Rektumdrittel, 49% im mittleren <strong>und</strong> 8% im oberen Rektumdrittel<br />

lokalisiert. Wie bereits unter 5.2 geschildert, kommt diese abweichende Verteilung vor<br />

allem durch die unterschiedliche Risikoeinschätzung hinsichtlich einer Metastasierung<br />

[42]<br />

<strong>und</strong> damit einer nicht-randomisierten Zuordnung zu den beiden Studienarmen<br />

zustande.<br />

Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass aufgr<strong>und</strong> der engen anatomischen<br />

Beziehung des distalen Rektumsegmentes (unteres Drittel) zu den Nachbarorganen des<br />

kleinen Beckens <strong>und</strong> den dadurch bedingten operativen Einschränkungen die komplette<br />

Tumorentfernung meist erschwert ist. Etwaige operative Sicherheitsabstände lassen sich<br />

beispielsweise im proximalen Rektumdrittel besser realisieren. Gemeinsam führen alle<br />

diese Faktoren zu einer Verschlechterung der Überlebensrate sowie zu einer Steigerung<br />

der therapiebedingten Morbidität. Im Vergleich zu Patienten mit einem proximalen<br />

Tumorsitz ist die Gesamtüberlebensrate um 15-20% verringert<br />

[49] . Die<br />

Tumorlokalisation ist aber nicht nur ein prognostischer Parameter hinsichtlich des<br />

Überlebens, sondern ist auch ein wichtiges Kriterium für die Möglichkeit einer<br />

sphinktererhaltenden Operation <strong>und</strong> damit für die posttherapeutische <strong>Lebensqualität</strong><br />

(siehe 5.6).<br />

Eine ähnliche Diskrepanz zwischen beiden Parallelstudien zeigte sich in Bezug auf die<br />

UICC-Stadien: Während im eigenen Patientenkollektiv bei 20% ein präoperatives UICC<br />

Stadium II, bei 73% ein Stadium III <strong>und</strong> bei 7% ein Stadium IV festgestellt wurde, war<br />

im Kollektiv der Parallelstudie (neoadjuvante Kurzzeit-RT) ein durchschnittlich<br />

niedrigeres UICC-Stadium zu verzeichnen, nämlich 55% Stadium II <strong>und</strong> 45% Stadium<br />

III [48] .<br />

Auch hier offenbart sich ein Problem der Vergleichbarkeit vieler Studien, da nicht nur<br />

verschiedene Therapieprotokolle eingesetzt werden, sondern aus den bereits erörterten<br />

Gründen auch merkliche Unterschiede hinsichtlich der Patienten- <strong>und</strong> Tumorallokation<br />

bestehen. Beispielsweise erfolgte die Patientenverteilung auf die beiden Therapiearme<br />

(Langzeit-RChT / Kurzzeit-RT) bei der polnischen Studie randomisiert, also im<br />

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