Klinische Ergebnisse und Lebensqualität nach ... - OPUS Würzburg
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Diskussion<br />
Obstipation oder Diarrhö durch die multimodale Therapie auszugehen. Entsprechende<br />
Angaben machten Purciarelli et al., welche die Nebenwirkungen der Langzeit-RChT<br />
Kohorte mit der Normalbevölkerung verglichen<br />
[61] . Die eigenen <strong>Ergebnisse</strong><br />
unterstützen diesen Sachverhalt, da auch diese Patienten (Langzeit-RChT) neben den<br />
kognitiven <strong>und</strong> emotionalen Beeinträchtigungen gehäuft über Diarrhö klagen. Die<br />
meisten Patienten der LZ-Kohorte klagen jedoch über die eingeschränkte körperliche<br />
Funktionsfähigkeit, was als ein einschneidender Parameter im alltäglichen Leben<br />
angesehen wird. Nur bei wenigen Patienten traten Symptome wie Appetitlosigkeit,<br />
Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen auf. Bei dem Vergleich der beiden Therapiemodalitäten (KZ-<br />
RT vs. LZ-RChT) im Rahmen des QLQ C30 Fragebogens kam es zu keinen<br />
signifikanten Unterschieden bezüglich körperlicher Funktionen wie Arbeitsfähigkeit,<br />
Einschränkung im Alltag sowie emotionale <strong>und</strong> soziale Beeinträchtigung. Jedoch<br />
konnten signifikante Unterschiede zwischen den Patienten mit <strong>und</strong> ohne Stomaanlage<br />
festgestellt werden. Am deutlichsten trat dies bei dem Symptomen Obstipation, bei der<br />
körperlichen Funktionsfähigkeit sowie bei der Rollenfunktion im Alltag in Erscheinung<br />
[48] .<br />
Zu dem in der vorliegenden Arbeit verwendeten EORTC QLQ-CR29 Fragebogen,<br />
welcher speziell für die Befragung von Patienten <strong>nach</strong> der Therapie eines kolorektalen<br />
Karzinoms entworfen wurde, sind derzeit keine vergleichbaren Angaben in weiteren<br />
Studien verfügbar. Ebenso wenig existieren entsprechende Referenzdaten der<br />
Durchschnittsbevölkerung. Es kann daher nur ein Vergleich mit der monozentrischen<br />
Parallelstudie (Kurzzeit-RT) angestellt werden.<br />
Häufig auftretende Symptome, über welche die Patienten der LZ-Kohorte klagten,<br />
waren vermehrter Harndrang bis hin zur Harninkontinenz, erhöhte Stuhlfrequenz,<br />
Blähungen <strong>und</strong> Stuhlinkontinenz. Ein weiterer häufig genannter Parameter bezüglich<br />
der Körperwahrnehmung war das Schamgefühl, welches infolge der Erkrankung bzw.<br />
durch die Begleiterscheinungen der Therapie vermehrt bei den Patienten auftrat. Des<br />
Weiteren wurden von einigen Männern sexuelle Funktionsstörungen beklagt. Nur<br />
einzelne Patienten berichteten über Haarausfall, Schmerzen bei der Miktion sowie Blut<strong>und</strong><br />
Schleimabgang im Stuhl. Die Zahlenangaben zu den jeweiligen Symptomen sind in<br />
beiden Therapiemodalitäten sehr ähnlich. Somit gab es auch bei diesem QLQ CR29<br />
Fragebogen keine signifikanten Unterschiede bezüglich spezifischer Symptome. Einen<br />
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