Klinische Ergebnisse und Lebensqualität nach ... - OPUS Würzburg
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Diskussion<br />
Anastomoseninsuffizienz mit einem Schweregrad 4, bei 2 Patienten zu einem Ileus, bei<br />
2 Patienten zu einer chronischen Diarrhö <strong>und</strong> bei einem Patienten zur Stuhlinkontinenz.<br />
Die polnische Studie machte ähnliche Angaben bezüglich der Spätnebenwirkungen.<br />
Auch hier wird von vergleichbaren Häufigkeiten an Spätnebenwirkungen bei beiden<br />
Therapiemodalitäten berichtet [52] . Weiterhin berichteten viele andere Studien über eine<br />
signifikant erhöhte Rate von Spätnebenwirkungen der Kurzzeit-RT verglichen mit einer<br />
alleinigen operativen Therapie [31,40,41,50] . Schlussfolgerungen für einen Vergleich mit<br />
der Langzeit-RChT lassen sich hieraus jedoch nicht ableiten.<br />
5.5 Lokale Kontrolle, Metastasierung <strong>und</strong> Gesamtüberleben<br />
Die lokale <strong>und</strong> systemische Tumorkontrolle sowie die Gesamtüberlebensrate gelten als<br />
die wichtigsten klinischen Parameter zur Beurteilung einer Tumortherapie. Obwohl der<br />
unmittelbare Vergleich dieser Parameter infolge unterschiedlicher Einschlusskriterien<br />
<strong>und</strong> Studiendesigns häufig nur eingeschränkt möglich ist, kann im Allgemeinen<br />
während der letzten Jahre eine Senkung der Lokalrezidivrate <strong>und</strong> eine Steigerung der<br />
Überlebensrate festgestellt werden [31,40,41,44,47,50,51,52,53] .<br />
Die schwedische Studie (Swedish rectal cancer trial) mit 1168 Patienten zeigte als eine<br />
der ersten Untersuchungen, dass eine präoperative Kurzzeit-RT im Gegensatz zur<br />
alleinigen Operation zu einer signifikanten Senkung der Lokalrezidivrate (11% vs.<br />
27%) <strong>und</strong> zu einer signifikanten Verbesserung der Überlebensrate (58% vs. 48%) führte<br />
[31] . Auch die groß angelegte MRC/NCIC-CR07-Studie mit 1350 Patienten bestätigte<br />
die Vorteile der neoadjuvanten Radiotherapie. Sie zeigte eine deutliche Verringerung<br />
der Lokalrezidivrate (5% vs. 11% <strong>nach</strong> 3 Jahren) sowie eine signifikante Verlängerung<br />
des krankheitsfreien Überlebens [27] .<br />
In dem vorliegenden Patientenkollektiv kam es in der Nachbeobachtungszeit bei 6<br />
Patienten zum Auftreten eines Lokalrezidivs <strong>und</strong> bei 12 Patienten zum Auftreten von<br />
Metastasen. Von den 6 Patienten mit Lokalrezidiven lag in 5 Fällen eine gleichzeitige<br />
Metastasierung vor. Bei 12 Patienten lag bereits zum Zeitpunkt der Operation eine<br />
Metastasierung vor. Eine derartige Tumorzellaussaat hatte einen signifikanten Einfluss<br />
auf das Gesamtüberleben.<br />
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