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Forschung für die Nachhaltigkeit - Fona

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10 Aktionsfeld 2 ZIELE, SCHWERPUNKTE UND ERSTE UMSETZUNGSPHASE IM ÜBERBLICK<br />

ca. 50% aller Gebäude saniert werden. Würden beispielsweise bis<br />

2010 13 Mio. Wohneinheiten nach der Energieeinsparverordnung<br />

saniert (30% aller Wohneinheiten), könnte <strong>die</strong> Emission von 13<br />

Mio. t CO 2<br />

vermieden werden. FuE-Beiträge müssen hier mit<br />

neuen ganzheitlichen und effizienten Konzepten ansetzen, <strong>die</strong><br />

unter Einbeziehung von KMU und regionalen Entscheidungsträgern<br />

eine optimale Kosten/Nutzen-Bilanz versprechen.<br />

Anpassungsstrategien und Risikomanagement: Parallel zu Emissionsvermeidung<br />

werden Strategien zur besseren Anpassung an<br />

das Klima erforscht, um heutige Schäden infolge von Wetterextremen<br />

einzugrenzen und Vorsorge für morgen zu treffen. Während<br />

der letzten Dekade stieg <strong>die</strong> Zahl der großen wetter- und klimabedingten<br />

Naturkatastrophen (ohne Erdbeben) verglichen mit den<br />

60er Jahren auf mehr als das Doppelte. Die volkswirtschaftlichen<br />

Schäden erhöhten sich inflationsbereinigt auf mehr als das Sechsfache,<br />

<strong>die</strong> versicherten Schäden sogar um den Faktor 13,5 (Münchener<br />

Rück 2004). Auch wenn der Beobachtungszeitraum noch<br />

nicht ausreicht, um ein wirklich repräsentatives Bild zu vermitteln,<br />

ist <strong>die</strong> bisherige Tendenz beunruhigend.<br />

Beispiele: Im Jahre 2003 starben in Westeuropa 20.000 Menschen<br />

an den Folgen des Hitzesommers (WHO), der Niedrigstand<br />

der Flüsse, wie z.B. am Rhein oder Po, führten zu Kühlwasserproblemen<br />

der Kraftwerke, der Binnenschifffahrt entstanden große<br />

Verluste, und in Portugal tobten <strong>die</strong> größten Waldbrände seit<br />

20 Jahren (volkswirtschaftliche Schäden in Süd-, Mittel- und Osteuropa<br />

insgesamt ca. 13 Mrd. US$). Im Jahre 2002 verursachte <strong>die</strong><br />

Flutkatastrophe an Elbe und Donau Schäden von insgesamt<br />

9,2 Mrd. € und forderte 15 Menschenleben. Im Jahre 1999 forderte<br />

der Orkan Lothar 80 Todesopfer, allein in Baden-Württemberg<br />

entstanden Sturmschäden in Höhe von 1 Mrd. €. Insgesamt wird<br />

eingeschätzt, dass für etwa 80% der weltweiten Wirtschaftstätigkeit<br />

Wetter und Klima eine Rolle spielen (Deutsche Bank, 2003).<br />

Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund muss ein expertengestütztes Klassifikationssystem<br />

entwickelt werden, um <strong>die</strong> Vorhersage zu verbessern,<br />

Klima- und Wettersensibilität von Naturräumen und zivilisatorischen<br />

Standortfaktoren zu erfassen und vorsorgende Planungsgrundlagen<br />

für ein regionales Management zu entwickeln. Adressaten<br />

sind Unternehmen, für <strong>die</strong> Klima/Wetter hohe wirtschaftliche<br />

Relevanz besitzt, <strong>Forschung</strong>seinrichtungen, Akteure aus<br />

Verwaltung und Gesellschaft. Erwartet werden konkrete Beiträge<br />

zur Senkung der Anfälligkeit gegenüber Extremwetter und Klimawandel<br />

und <strong>die</strong> Nutzung daraus resultierender wirtschaftlicher<br />

Chancen. Klimaschutzstrategien sollen in den Jahren 2005-2008<br />

in Höhe von 35 Mio. € gefördert werden.<br />

und ökologischen Lebensraumqualität soll nach der nationalen<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie bis zum Jahr 2020 ein Wert von<br />

30 ha/Tag erreicht werden. Schwerpunkte der Förderaktivitäten<br />

des BMBF werden regionale und überregionale Trendanalysen<br />

zur Raumentwicklung und deren Bewertung sein, ferner beispielhafte<br />

Modellkonzepte eines innovativen Flächenmanagements<br />

für ausgewählte Regionen und Flächentypen. Weiterhin<br />

liegt der Fokus auf Flächenrecycling, auf der Entwicklung neuer<br />

Maßstäbe für <strong>die</strong> Beurteilung von Bodenqualitäten und der<br />

Schutzbedürftigkeit ausgewählter Flächen und auf der Verbreitung<br />

von Wissen durch <strong>die</strong> Entwicklung neuer Informations- und<br />

Kommunikationsstrukturen. Ein möglicher Ansatz: Rein rechnerisch<br />

könnte <strong>die</strong> volle Nutzung der zur Zeit rd. 200.000 ha Brachflächen<br />

in Städten <strong>die</strong> derzeitige jährliche Inanspruchnahme von<br />

zusätzlichen 130 ha „grüner Wiese“ pro Tag für vier Jahre vollständig<br />

ersetzen. Es erscheint realistisch, dass das BMBF durch<br />

zielgerichtete Projektförderung den Kommunen dazu verhelfen<br />

kann, <strong>die</strong> Neuinanspruchnahme von Grünflächen um ca. 10 - 20%<br />

zu senken. Für Maßnahmen zu Flächenmanagement und Bodenschutz<br />

sind für <strong>die</strong> Jahre 2005-2008 <strong>Forschung</strong>sprojekte mit<br />

einem Volumen von 13 Mio. € geplant.<br />

Mega-urbane Agglomerationen: Das BMBF hat zum 1. Februar<br />

2004 eine neue Fördermaßnahme gestartet, <strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong><br />

„Megastädte von morgen“ konzentriert. Es geht um schnell wachsende<br />

Millionenstädte, <strong>die</strong> in wenigen Jahren <strong>die</strong> Schwelle zur<br />

Megastadt überschreiten werden. Voraussichtlich bereits im Jahr<br />

2007 wird <strong>die</strong> Hälfte der Menschheit in Städten leben. Dieser Anteil<br />

wird bis 2030 auf etwa zwei Drittel ansteigen. Der weiter anhaltende<br />

Trend zur Verstädterung stellt eines der größten Probleme<br />

für eine globale nachhaltige Entwicklung dar. Denn hier werden<br />

in bisher nicht bekanntem Ausmaß Menschen-, Ressourcen,<br />

Waren- und Kapitalströme verdichtet und werden miteinander<br />

wechselwirken. Ziel der Fördermaßnahme ist es, Lösungsvorschläge<br />

und Strategien für eine nachhaltige Gestaltung der<br />

mega-urbanen Regionen der Zukunft zu erarbeiten und in Form<br />

von Pilotstu<strong>die</strong>n umzusetzen. Die Auswahl der Modellstädte wird<br />

bis 2006 erfolgt sein. Erste Gestaltungskonzepte sollen bis 2009<br />

vorliegen und in der anschließenden Umsetzungsphase erprobt<br />

Aktionsfeld 2:<br />

Nachhaltige Nutzungskonzepte für Regionen<br />

Urbane Räume: Flächenmanagement und mega-urbane<br />

Agglomerationen (s. Seite 22)<br />

Flächenmanagement: Nach dem Höchstwert des Jahres 2000<br />

wurden in Deutschland für Bau und Siedlungszwecke jeden Tag<br />

129 ha neu in Anspruch genommen. Zur Sicherung der sozialen

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