Forschung für die Nachhaltigkeit - Fona
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FÖRDERZIELE IM DETAIL Aktionsfeld 1<br />
15<br />
E. Förderziele im Detail<br />
1. Wie lassen sich ökologische Knappheiten effektiver als bisher in<br />
Marktbezogene Preisbildungsmechanismen und staatliche Rahmenbedingungen<br />
integrieren?<br />
2. Wie lassen sich systemische Lösungen für Wertschöpfungsketten<br />
und -netze mit einer wesentlich stärkeren Entkopplung von<br />
Wertschöpfung und Ressourcenverbrauch entwickeln?<br />
3. Wie lassen sich, angesichts der steigenden Komplexität und<br />
Dynamik globaler Wertschöpfungsketten, geeignete Strategien<br />
und Methoden für eine zukunftsfähige und risikobewusste<br />
Orientierung von Unternehmen in <strong>die</strong>sem komplexen Feld<br />
entwickeln?<br />
E 1 Aktionsfeld 1:<br />
Konzepte für <strong>Nachhaltigkeit</strong> in Industrie<br />
und Wirtschaft<br />
Seit Mitte der 1980er Jahre verschiebt sich der Fokus der <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
verstärkt von nachgeschalteten Technologien<br />
zu präventiven Maßnahmen, bei denen Umweltbelastungen an<br />
der Quelle vermieden werden. Ziel hierbei ist es, <strong>die</strong> mit der Reinigung<br />
von Schadstoffen und Aufarbeitung von Umweltbelastungen<br />
auftretenden Kosten für <strong>die</strong> Unternehmen und den Staat zu<br />
reduzieren. Seit Mitte der 1990er Jahre treten produktbezogene<br />
Fragestellungen und Fragen des nachhaltigen Konsums hinzu.<br />
Alle <strong>die</strong>se Anstrengungen werden gemeinsam als integrierte<br />
Maßnahmen bezeichnet, da sie integrativ in <strong>die</strong> Produktionsprozesse<br />
und Produkte eingreifen. Eine wachsende Rolle spielen <strong>Forschung</strong>sarbeiten,<br />
<strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Geschäfts- und Organisationsprozesse<br />
der Unternehmen abzielen, sowie <strong>Forschung</strong> zu fördernden<br />
Rahmenbedingungen für <strong>die</strong> Verbreitung von Umweltinnovationen.<br />
Aufgrund der steigenden Bedeutung des Themas Klimaschutz<br />
hat sich <strong>die</strong> Bundesregierung zu weit reichenden<br />
Maßnahmen verpflichtet. Hier spielt <strong>die</strong> Entwicklung von Klimaschutzstrategien<br />
für Industrie und Wirtschaft eine zentrale Rolle.<br />
Trotz vieler Anstrengungen in den letzten Jahrzehnten haben<br />
<strong>die</strong> derzeitigen Formen der Bedürfnisbefriedigung immer noch<br />
erhebliche negative soziale und ökologische Nebenwirkungen.<br />
Mit der Entscheidung, ein 10-Jahres-Aktionsprogramm für<br />
nachhaltige Produktion und Konsum zu erarbeiten, hat sich <strong>die</strong><br />
Weltgemeinschaft in Johannesburg auf dem Weltgipfel für<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>die</strong>sem Themenfeld verpflichtet. Bei der Suche<br />
nach Lösungen stehen dabei drei zentrale Fragen im Vordergrund:<br />
Die notwendigen Systeminnovationen setzen sich im Hinblick<br />
auf <strong>die</strong> von der Bundesregierung gesetzten <strong>Nachhaltigkeit</strong>sziele<br />
in Unternehmen zu langsam durch. Sowohl der Technik- als auch<br />
der Managementbereich orientieren sich bisher noch sehr stark<br />
an den gewachsenen Strukturen und an bestehenden Geschäftsmodellen.<br />
Insbesondere bei den KMU kann den im Zuge der Globalisierung<br />
wachsenden Qualifikationsanforderungen an<br />
Management und Mitarbeiter nur bedingt Rechnung getragen<br />
werden. Die für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />
notwendigen Maßnahmen (z.B. Partnerschaften und Netzwerkbildung<br />
mit anderen Unternehmen oder <strong>Forschung</strong>sinstituten,<br />
Einbeziehung von Stakeholdern, zukunftsorientierte Marktanalysen,<br />
gezieltes Risikomanagement, systematische Auswahl der<br />
angemessenen Technologien einschl. der Beurteilung ihrer<br />
Potenziale) werden vielfach aufgrund überlebenswichtiger, aber<br />
kurzfristiger anderer Prioritäten zurückgestellt.<br />
Die Weiterentwicklung von der Umweltforschung hin zur<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sforschung bedeutet – neben der ökologischen<br />
Orientierung (z.B. Energie-, Material- und Emissionsminderung)<br />
und der im Hinblick auf Verbreitung integrierten Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
– auch <strong>die</strong> soziale Dimension mit zu berücksichtigen.<br />
Erste Instrumente wurden hierzu in den letzten Jahren<br />
unter dem Stichwort „Corporate Social Responsibility“ (CSR) entwickelt.<br />
Wie können nun <strong>die</strong> gewünschten Systeminnovationen<br />
angestoßen werden?<br />
Bezogen auf spezifische Wertschöpfungsketten bieten sich<br />
Zugänge über das Ziel der Wertschöpfungsketten an – über <strong>die</strong><br />
Bedürfnisfelder – und über den Beginn der Wertschöpfungsketten<br />
– anknüpfend an Ressourcen und Rohstoffe. Dort geht es vor<br />
allem um <strong>die</strong> Identifikation wichtiger „Schalthebel“. Eher querschnittsorientiert<br />
sind Innovationen in Schlüsseltechnologien<br />
sowie <strong>die</strong> nachhaltigkeitsorientierte Ausrichtung von Unternehmensorganisation<br />
und Management.<br />
Aus <strong>die</strong>sen Überlegungen heraus werden <strong>die</strong> Fördermaßnahmen<br />
des BMBF über folgende vier Zugänge realisiert:<br />
Bedürfnisfelder und zugehörige Wertschöpfungsketten, da sie<br />
letztlich das Ziel der Wertschöpfungskette darstellen und durch<br />
den systemorientierten Ansatz <strong>Nachhaltigkeit</strong>spotenziale