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Forschung für die Nachhaltigkeit - Fona

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16 Aktionsfeld 1 FÖRDERZIELE IM DETAIL<br />

erschlossen werden können, <strong>die</strong> weit über das Potenzial einzelner<br />

Branchen oder Wertschöpfungsstufen hinausgehen;<br />

rohstoffnahe Produktionssysteme, da sie am Anfang der Wertschöpfungskette<br />

stehen und hier erhebliche Stoffströme<br />

bewegt werden;<br />

Schlüsseltechnologien für den Systemwandel, <strong>die</strong> durch ihre<br />

breite Anwendung <strong>Nachhaltigkeit</strong>spotenziale in vielen verschiedenen<br />

Wertschöpfungsketten erschließen können sowie über<br />

erfolgreiche Geschäftsmodelle für <strong>Nachhaltigkeit</strong>, <strong>die</strong> Entscheidungsträger<br />

in Unternehmen dazu befähigen, <strong>die</strong> in ihrem<br />

Einflussbereich vorhandenen <strong>Nachhaltigkeit</strong>spotenziale zu<br />

erschließen.<br />

Die Entkopplung von Wertschöpfung und Ressourcenverbrauch<br />

und <strong>die</strong> Berücksichtigung von nachhaltigen Produktnutzungsstrategien<br />

und Konsummustern sind wichtige Ziele aller Ansätze.<br />

Die herausragende Bedeutung des Klimaschutzes macht darüber<br />

hinaus einen eigenständigen Ansatz zu Klimaschutzstrategien<br />

sinnvoll.<br />

E 1.1<br />

Bedürfnisfelder und zugehörige<br />

Wertschöpfungsketten<br />

Zentraler Ansatzpunkt ist hier das Identifizieren und Beschreiten<br />

neuer Wege, um Bedürfnisse des Menschen zu befriedigen. Dabei<br />

werden <strong>die</strong> Wertschöpfungsketten analysiert, <strong>die</strong> an der Bedürfnisbefriedigung<br />

beteiligt sind. Innerhalb <strong>die</strong>ser Wertschöpfungsketten<br />

werden <strong>die</strong> potenziellen „Schalthebel“ identifiziert, <strong>die</strong><br />

Innovationssprünge in Richtung <strong>Nachhaltigkeit</strong> vermuten lassen.<br />

Je nach Wertschöpfungskette oder Bedürfnis können <strong>die</strong>se<br />

„Schalthebel“ entweder in den Produktionsprozessen, den Produkten<br />

oder den Rahmenbedingungen liegen. Wichtig ist hierbei,<br />

dass nicht der Einzelprozess, sondern das Gesamtsystem den<br />

Ausgangspunkt der <strong>Forschung</strong>splanung darstellt, auch wenn in<br />

konkreten <strong>Forschung</strong>svorhaben Einzelprozesse <strong>Forschung</strong>sgegenstand<br />

sein können. Die stärkere Verknüpfung mit der gesellschaftswissenschaftlichen<br />

<strong>Forschung</strong> (vergl. Kap. „Gesellschaftliches<br />

Handeln in Richtung <strong>Nachhaltigkeit</strong>“), <strong>die</strong> einen Einblick in<br />

<strong>die</strong> zukünftige Entwicklung von Bedürfnisfeldern erschließt, ist<br />

dabei eine unverzichtbare Komponente.<br />

Mehr <strong>Nachhaltigkeit</strong> bedeutet vielfach deutliche Änderungen<br />

vorhandener Strukturen. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund haben<br />

Bedürfnisfelder mit hohem Problemdruck und sich daraus ergebendem<br />

Strukturwandel ein besonders hohes <strong>Nachhaltigkeit</strong>spotenzial.<br />

Ziel der <strong>Forschung</strong>sförderung ist hier, Konzepte zu entwikkeln<br />

und anzubieten, um den ablaufenden Strukturwandel in<br />

Richtung <strong>Nachhaltigkeit</strong> auszurichten. Konkret sind zunächst das<br />

Bedürfnisfeld Ernährung mit Wertschöpfungsketten in der Nahrungsmittelindustrie<br />

und Landwirtschaft sowie das Bedürfnisfeld<br />

Kommunikation mit Wertschöpfungsketten in der Elektronikbzw.<br />

IuK-Industrie für eine Förderung vorgesehen. Letzteres baut<br />

u. a. auf der Roadmap für <strong>Nachhaltigkeit</strong> in der Informationsund<br />

Kommunikationstechnik (NIK) auf. Das BMBF wird im Dialog<br />

mit Wissenschaft und Wirtschaft prüfen, welche weiteren<br />

Bedürfnisfelder herausragendes Potenzial für <strong>die</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>sforschung<br />

versprechen – z.B. angesichts einer in Deutschland<br />

schrumpfenden Bevölkerung das zukunftsverträgliche<br />

Wohnen – und seine Förderstrategie dementsprechend kontinuierlich<br />

fortentwickeln.<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> in der Informations- und<br />

Kommunikationstechnik (NIK)<br />

Am 11. Mai 2000 hat der Deutsche Bundestag dem Antrag<br />

der Regierungsfraktionen „Strategie für eine nachhaltige<br />

Informationstechnik“<br />

zugestimmt. Zur Umsetzung<br />

des Beschlusses hat<br />

<strong>die</strong> Bundesregierung<br />

über das BMBF das Projekt<br />

NIK (Informations- und Kommunikationstechnik und<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>) beim DLR in Auftrag gegeben. Aufgabe<br />

von NIK ist es, <strong>die</strong> Entwicklung in Richtung einer Informationsgesellschaft<br />

mit den Herausforderungen des nachhaltigen<br />

Wirtschaftens zu verknüpfen.<br />

Ziel des Projektes ist <strong>die</strong> Erarbeitung einer Roadmap im<br />

Dialog zwischen Wirtschaft und Politik. Diese zeigt Innovationspfade<br />

für technologische, wirtschaftliche und<br />

gesellschaftliche Entwicklungen zur nachhaltig umweltverträglichen<br />

Gestaltung und Nutzung der Informationsund<br />

Kommunikationstechniken auf.<br />

Die Roadmap für eine nachhaltige Informations- und Kommunikationstechnik<br />

geht über bestehende Aktivitäten<br />

hinaus, indem sie einen übergreifenden Orientierungsrahmen<br />

bietet, der in einzelnen Handlungsfeldern konkretisiert<br />

wird. Mit der Roadmap für eine nachhaltige Informations-<br />

und Kommunikationstechnik wird ein Beitrag dazu<br />

geleistet, mittel- und langfristige Entwicklungen der<br />

Informations- und Kommunikationstechnik frühzeitig mit<br />

den Forderungen aus Politik und Gesellschaft abzustimmen.<br />

Die aktuell vorbereiteten Roadmaps umfassen einen Zeithorizont<br />

bis etwa 2010. Sie befassen sich mit den Themen<br />

Bildschirmrecycling,<br />

Umweltdesign der mobilen Kommunikation der<br />

3. Generation sowie<br />

öffentliche Beschaffung von Informations- und Kommunikationstechnik.<br />

Im Rahmen des Auftrags werden <strong>die</strong> o. g. Roadmaps durch<br />

<strong>die</strong> gesellschaftlichen Akteure konkretisiert und verfeinert.<br />

Ferner ist eine Erweiterung des Roadmappings auf<br />

andere nachhaltigkeitsrelevante Themen der Informations-<br />

und Kommunikationstechnik denkbar.

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