Forschung für die Nachhaltigkeit - Fona
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FÖRDERZIELE IM DETAIL Aktionsfeld 1<br />
17<br />
Mobilität<br />
Mobilität sicher zu stellen ist eine Schlüsselaufgabe für <strong>die</strong><br />
Zukunft und den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Mit<br />
wachsender Individualisierung und zunehmendem Wohlstand<br />
hat auch <strong>die</strong> Mobilität der Menschen und Güter sprunghaft zugenommen.<br />
Wo Familie, Wohnen, Arbeit und Freizeit nicht mehr<br />
räumlich konzentriert zusammenfallen, wird der täglich mehrfache<br />
Ortswechsel selbstverständlich. Doch <strong>die</strong>se Entwicklung hat<br />
ihre Kehrseiten: der allmorgendliche Stau im Berufsverkehr,<br />
Unfallrisiken, Lärmbelastungen, Umweltschäden. Über 20% der<br />
CO 2<br />
-Emissionen gehen heute auf das Konto des Straßenverkehrs.<br />
Die EU-Osterweiterung wird den Transitverkehr durch Deutschland<br />
erhöhen. Auch das enorme Anwachsen der weltweiten<br />
Wirtschaftsbeziehungen und Handelsströme verstärkt das Verkehrsaufkommen.<br />
95% des internationalen Transportaufkommens<br />
wird dabei über den Seeweg abgewickelt.<br />
Mobilität und Verkehr sowohl an den ökonomischen, aber vor<br />
allem auch an ökologischen und sozialen Belangen auszurichten<br />
gehört daher zu den Prioritäten der <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie der<br />
Bundesregierung. Zwei Ziele stehen dabei im Vordergrund:<br />
Erhaltung hoher Mobilität bei gleichzeitiger Verringerung der<br />
Verkehrsintensität von Wirtschaft und Gesellschaft;<br />
Effiziente und umweltverträgliche Bewältigung des weiterhin<br />
zu erwartenden Verkehrswachstums, d. h. Verringerung der<br />
verkehrsbedingten Belastungen für Umwelt und Natur, für<br />
Gesundheit und Lebensqualität.<br />
Mobilität<br />
Um <strong>die</strong>sen Zielen näher zu kommen, hat <strong>die</strong> Bundesregierung<br />
im Jahr 2000 das <strong>Forschung</strong>sprogramm „Mobilität und<br />
Verkehr“ sowie „Schifffahrt und Meerestechnik für das 21.<br />
Jahrhundert“ gestartet. Vier Förderschwerpunkte stehen<br />
hierbei im Vordergrund:<br />
1. Ein wichtiger Schlüssel zur Reduzierung der Klimagase,<br />
zur Verminderung der Lärmemissionen und zur Verbesserung<br />
der Sicherheit sind nach wie vor Innovationen im<br />
Fahrzeug- und Schiffsbau. Von alternativen, Kraftstoff<br />
sparenden Antrieben und neuen Leichtbauweisen werden<br />
wichtige Beiträge zu nachhaltigeren Fahrzeugkonzepten<br />
erwartet. In einem besonderen Schwerpunkt<br />
„Leiser Verkehr“ wird der Verkehrslärm an der Quelle seiner<br />
Entstehung bekämpft. Die Verkehrssicherheit auf der<br />
Straße wird insbesondere durch zukunftsweisende Fahrerassistenzsysteme<br />
verbessert.<br />
2. Ebenfalls prioritär sind <strong>Forschung</strong>s- und Entwicklungsprojekte<br />
für ein effizienteres, nachhaltiges Verkehrsmanagement.<br />
Umwege oder Staus verursachen völlig unnötige<br />
Umweltbelastungen. Neue Telematiksysteme und<br />
Strategien zur Verkehrslenkung sollen hier für Abhilfe<br />
sorgen.<br />
3. Einen besonders wichtigen Förderschwerpunkt bilden<br />
Projekte mit dem Ziel, den Schienen- und Schiffsverkehr<br />
als Alternativen zum Straßenverkehr zu stärken. Dazu<br />
zählt <strong>die</strong> Entwicklung neuer kundengerechter ÖPNV-<br />
Angebote genauso wie z.B. <strong>die</strong> Verbesserung von<br />
Warenverfolgungssystemen im Güterverkehr. Übergreifendes<br />
Ziel ist es, <strong>die</strong> Straße durch eine größere Verlagerung<br />
von Gütertransporten auf <strong>die</strong> Schiene nachhaltig zu<br />
entlasten.<br />
4. Genauso wichtig wie verkehrsträgerspezifische Verbesserungen<br />
ist <strong>die</strong> Optimierung des Übergangs zwischen<br />
den Verkehrsträgern, also das intermodale Schnittstellenmanagement.<br />
Attraktive Umsteigemöglichkeiten im<br />
Individualverkehr, unterstützt durch entsprechende<br />
Informationssysteme, oder zeit- und kostensparende<br />
Umlademöglichkeiten beim Gütertransport sind ein zentraler<br />
Schlüssel, um <strong>die</strong> Durchlässigkeit im Verkehrssystem<br />
zu erhöhen und damit seine Gesamtleistungsfähigkeit<br />
deutlich zu verbessern.<br />
Auch wenn der Personenverkehr auf der einen und der Wirtschaftsverkehr<br />
auf der anderen Seite nicht den gleichen<br />
Gesetzen folgen, so gelten <strong>die</strong>se Handlungsfelder doch für<br />
beide Bereiche. Eine <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie für den Verkehr<br />
muss das Gesamtsystem im Auge haben, Detailverbesserungen<br />
allein reichen nicht aus, um <strong>die</strong> künftigen Herausforderungen<br />
zu bestehen.