IFT · Institut für Therapieforschung München München 2007 ...
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2 Methodik<br />
2.1 Untersuchungsdesign<br />
Die Untersuchung ist eine prospektive, quasi-experimentelle Interventionsstudie zur Motivierrung<br />
von chronisch mehrfach beeinträchtigten, schwer erreichbaren Opiatabhängigen. In<br />
der Interventionsgruppe I wurde ein Motivationsprogramm durchgeführt. In der Interventionsgruppe<br />
II wurde zusätzlich zum Motivationsprogramm ein Kontingenzmanagement mit Gutscheinen<br />
zum Einkauf in Supermärkten eingeführt. Die Kontrollgruppe erhielt eine Minimalintervention<br />
(Informationen über Hilfeangebote).<br />
Die beteiligten niedrigschwelligen Suchthilfeeinrichtungen sollten sowohl in ländlichen als<br />
auch in städtischen Regionen Bayerns angesiedelt sein und möglichst den gesamten bayrischen<br />
Raum abdecken.<br />
Tabelle 2.1 gibt eine Übersicht über die drei Erhebungszeitpunkte (Prä, Post, Katamnese)<br />
und die in den jeweiligen Gruppen (Kontrollgruppe, Interventionsgruppe I und Interventionsgruppe<br />
II) geplante und realisierte Probandenzahl.<br />
Tabelle 2.1:<br />
Untersuchungsdesign<br />
Erhebungszeitpunkt Kontrollgruppe Interventionsgruppe I Interventionsgruppe II<br />
geplant tatsächlich geplant tatsächlich geplant tatsächlich<br />
Prä 50 52 70 8 70 10<br />
Post 50 52 70 8 70 10<br />
Katamnese 50 52 70 8 70 10<br />
gesamt 50 52 70 8 70 10<br />
Interventionsgruppe I: Motivationsförderung, Interventionsgruppe II: Motivationsförderung und Kontingenzmanagement.<br />
2.2 Einrichtungs- und Klientenstichprobe<br />
Die Rekrutierung der Einrichtungsstichprobe gestaltete sich aus unterschiedlichen Gründen<br />
als Herausforderung. In den eher ländlichen Regionen Bayerns (Regensburg, Würzburg,<br />
Ingolstadt, Aschaffenburg, Passau, Bamberg, Landshut, Bad Tölz, Schweinfurt) erfolgte eine<br />
Absage der Studienteilnahme aus folgenden beiden Gründen: Erstens gebe es in der Region<br />
keine niedrigschwelligen Angebote <strong>für</strong> Drogenabhängige, sondern nur höherschwellige,<br />
abstinenzorientierte Behandlungsangebote. Zweitens sei das gesuchte Zielklientel zahlenmäßig<br />
nicht oder nicht ausreichend vorhanden bzw. es konnte kein Ort benannt werden, wo<br />
man die Klientel aufsuchen könne.<br />
In <strong>München</strong> wurden folgende Argumente <strong>für</strong> die Entscheidung zur Nichtteilnahme an der<br />
Studie hervorgebracht: 1. Die Einrichtungen, die an den Pilotstudien bereits beteiligt waren,<br />
lehnten ab, weil der durch die Studienteilnahme antizipierte Mehraufwand <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />
als zu hoch und zu belastend eingestuft wurde. In der Pilotphase war diese Arbeit durch<br />
Projektmitarbeiter übernommen worden, was als sehr hilfreich eingeschätzt wurde. 2. Eine<br />
Einrichtung war zunächst interessiert an einer Studienteilnahme und begründete die endgül-