Ubuntu User Sever @ Home (Vorschau)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Proprietäre Programmteile<br />
Erste Schritte<br />
Im Hintergrund werkelt unter <strong>Ubuntu</strong>, Lubuntu<br />
und Xubuntu meist GStreamer, ein modular aufgebautes<br />
Multimedia-Framework. Es stellt für diverse<br />
Anwendungen Ton- und Bildschnittstellen bereit.<br />
So müssen die Programme keine speziellen Codecs<br />
unterstützen; es genügt, wenn sie das Playback<br />
über GStreamer beherrschen. Um etwa eine MP3-<br />
Datei abzuspielen, reicht Rhythmbox die Datei an<br />
GStreamer weiter. Die Software sucht nach einem<br />
Plug-in, das sich um MP3-Formate kümmert. Über<br />
den darin enthaltenen Codec wandelt GStreamer<br />
die Datei in hörbares Material um, das Rhythmbox<br />
wieder in Empfang nimmt und über die<br />
Lautsprecher ausgibt (Abbildung 3). Um Totem<br />
und Rhythmbox und weiteren Programmen neue<br />
Dateiformate beizubringen, müssen Sie oft nur die<br />
passenden GStreamer-Plug-ins nachinstallieren.<br />
Gefährliche Liebschaften<br />
Zwar decken die „eingeschränkten Extras“ einen<br />
Großteil aller Multimediaformate ab, doch verschlüsselte<br />
DVDs zeigen sie nicht – das betrifft<br />
praktisch alle kommerziellen DVDs. Die zum Umgehen<br />
des Content Scrambling System (CSS) benötigte<br />
libdvdcss2 fällt in vielen Ländern (darunter<br />
auch Deutschland) in eine rechtliche Grauzone.<br />
Ihr Einsatz ist verboten, da sie den CSS-Abspielschutz<br />
aushebelt und somit theoretisch einen<br />
„wirksamen Kopierschutzmechanismus“ umgeht.<br />
Möchten Sie in Deutschland DVDs legal abspielen,<br />
helfen Ihnen zwei kommerzielle Linux-Programme<br />
beim DVD-Playback: LinDVD aus dem Hause Corel<br />
[2] und der DVD-Player von Fluendo [3], dessen<br />
Entwickler auch an GStreamer arbeiten.<br />
Leser in anderen Ländern, in denen eine abweichende<br />
Rechtsprechung gilt, finden die Bibliothek<br />
zusammen mit anderen Codecs und dem MPlayer<br />
Tabelle 1<br />
Distribution Filme sehen Musik hören CD/ DVDs<br />
brennen<br />
<strong>Ubuntu</strong> 10.10 Totem Rhythmbox Brasero<br />
Kubuntu 10.10 Dragon Player Amarok K3b<br />
Lubuntu 10.10 Gnome MPlayer Aqualung Xfburn<br />
1 Bereits während der Installation weisen Sie Kubuntu 10.10 an, die wichtigsten Multimediakomponenten<br />
auf Ihren Rechner zu spielen. So können Sie sofort Multimediadateien abspielen.<br />
in der Medibuntu-Paketquelle (siehe Kasten Medibuntu).<br />
DVDs, die neuartige Kopierschutzmechanismen<br />
wie Arccos, Puppetlock oder RipGuard<br />
nutzen, lassen sich unter <strong>Ubuntu</strong> zur Zeit entweder<br />
gar nicht oder nur mit Aufwand ansehen.<br />
Partner- und Kaufquellen<br />
Einige wichtige und häufig nachgefragte Anwendungen<br />
von Drittanbietern liefert <strong>Ubuntu</strong><br />
inzwischen über das Partner-Repository aus. In<br />
dem finden Sie neben den Produkten von Adobe<br />
(PDF-Reader, Adobe Air, Flash-Plug-in) auch<br />
Skype, den kostenlosen MP3-Codec von Fluendo,<br />
den Editor UltraEdit sowie das ERP Openbravo.<br />
Das Partner-Repository existiert<br />
bereits als Voreintrag unter Bearbeiten<br />
| Software-Paketquellen<br />
| Andere Software, Sie müssen<br />
es nur aktivieren indem Sie die<br />
Checkbox vor dem ersten Eintrag<br />
markieren. Nach dem Schließen<br />
des Fensters klicken Sie links<br />
Glossar<br />
Proprietäre Anwendungen: Sämtliche<br />
Anwendungen, von denen die<br />
Anbieter keinen Quellcode zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Referenz<br />
Paketmanagement: Wie Sie Medibuntu<br />
einbinden und den passenden<br />
Schlüssel importieren, verrät<br />
der Artikel auf Seite 28.<br />
www.ubuntu-user.de 02/2011<br />
UBUNTU<br />
user<br />
41