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Ubuntu User Sever @ Home (Vorschau)

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Tor, Polipo und Vidalia<br />

Software<br />

anderen kann ein potenzieller Angreifer immer<br />

noch den lokalen PC kompromittieren, um Verbindungsdaten<br />

oder Passwörter abzugreifen. Auch<br />

besteht das theoretische Risiko, dass Angreifer einzelne<br />

Tor-Nodes oder die ganze Verbindungskette<br />

überwachen. Wiegen Sie sich also nicht in falscher<br />

Sicherheit – Tor ist keine Einladung, Illegales zu<br />

tun. Besuchen Sie anonym Webseiten von Freunden<br />

oder Ihre eigene Webseite, können die Betreiber<br />

des Exit-Nodes nicht zuletzt Rückschlüsse<br />

auf Ihre Identität ziehen. Im <strong>Ubuntu</strong>users.de-Wiki<br />

lesen Sie mehr zum Thema Sicherheit [1].<br />

Einfache Installation<br />

Unser Testsystem bestand aus der aktuellen 32-Bit-<br />

Version von <strong>Ubuntu</strong> 10.10. Um den Anonymisierer<br />

zu installieren, müssen Sie eine externe Paketquelle<br />

nutzen [2] (Referenz: Paketmanagement).<br />

Ihren Schlüssel importieren Sie, indem Sie über<br />

Zubehör | Terminal ein Terminal aufrufen und<br />

$ sudo apt‐key adv ‐‐recv‐keys ‐‐keyserver U<br />

keyserver.ubuntu.com 886DDD89<br />

eingeben. Dann rufen Sie das Software-Center auf,<br />

klicken auf Bearbeiten | Software‐Paketquellen und<br />

im Register Andere Software auf Hinzufügen. Sie<br />

tragen die Zeile<br />

$ deb http://deb.torproject.org/torproject.U<br />

org maverick main<br />

ein und wählen Software‐Paketquelle hinzufügen.<br />

Nutzen Sie <strong>Ubuntu</strong> 10.04, ersetzen Sie maverick<br />

einfach durch lucid<br />

(Abbildung 2 ). Anschließend<br />

installieren<br />

Sie zunächst die Pakete<br />

tor und polipo. Tor<br />

erscheint trotz einer gezielten<br />

Suche nur dann<br />

im Software-Center,<br />

wenn Sie im unteren Bereich<br />

auf Show technical<br />

items klicken.<br />

Ohne Fleiß<br />

kein Preis<br />

Der Tor-Client stellt<br />

zwar eine Verbindung<br />

ins Tor-Netzwerk her,<br />

jedoch kann Firefox<br />

mit dem SOCKS-Proxy nicht richtig umgehen – es<br />

kommt zu Time-outs. Als Zwischenschicht nutzen<br />

Sie daher noch einen lokalen HTTP-Proxy<br />

namens Polipo, der als Mittelsmann zwischen<br />

Browser und Tor-Client agiert. Der Browser schickt<br />

seine Anfrage an Polipo, der sie an den Tor-Client<br />

weiterleitet, der letzten Endes die Anfrage in das<br />

Tor-Netzwerk sendet – und auf derselben Route<br />

auch die Antworten empfängt. Das hat den Vorteil,<br />

dass Polipo auf Wunsch auch Elemente aus der<br />

Webseite filtert, die etwas über den Nutzer des<br />

Browsers herausfinden wollen. Doch keine Sorge,<br />

die Integration klingt komplizierter als sie ist!<br />

Eine fertige Konfigurationsdatei für Polipo laden<br />

Sie von [3] herunter und ersetzen mit ihr die unberührte<br />

Originalkonfiguration. Dazu öffnen Sie<br />

1 Vidalia, die grafische Oberfläche für Tor, bietet auch eine Übersicht der bekannten Tor-Server an.<br />

2 Tor installieren Sie aus einer externen Paketquelle sowohl für<br />

<strong>Ubuntu</strong> 10.10 als auch für <strong>Ubuntu</strong> 10.04.<br />

Glossar<br />

SOCKS-Proxy: Das SOCKS-Protokoll<br />

verbindet Clients und Server<br />

beliebiger Anwendungen miteinander,<br />

wenn eine direkte Kommunikation<br />

aus verschiedenen Gründen<br />

(Firewall, Zensur) scheitert. Der<br />

Proxy nimmt berechtigte Anfragen<br />

eines Clients entgegen und leitet<br />

sie an den passenden Server weiter<br />

– auch über Firewalls hinweg. Das<br />

dazugehörige Protokoll gibt es in<br />

den Versionen 4 und 5.<br />

SSL/ TLS: Bei Secure Sockets Layer<br />

und dem Nachfolger Transport<br />

Layer Security handelt es sich um<br />

ein Verschlüsselungsprotokoll, das<br />

TCP-Pakete bei der Übertragung<br />

für verschiedene Anwendungen<br />

chiffriert.<br />

HTTPS: Das HTTP-Protokoll heißt<br />

so, wenn es zum Verschlüsseln der<br />

Daten SSL/ TLS einsetzt.<br />

POP: Eine Schnittstelle, um mit<br />

E-Mail-Programmen die Daten vom<br />

Server abzuholen, aufzulisten und<br />

zu löschen. Auch dieses Protokoll<br />

gibt es in einer verschlüsselten Variante.<br />

IMAP: Internet Message Access<br />

Protocol, Weiterentwicklung von<br />

POP. IMAP verwaltet E-Mails direkt<br />

auf dem Server und holt auf Wunsch<br />

lediglich die Kopfzeilen der E-Mails<br />

auf den lokalen Rechner.<br />

www.ubuntu-user.de 02/2011<br />

UBUNTU<br />

user<br />

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