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Aktuelles Ubucon 2010<br />
Rückblick: <strong>Ubuntu</strong>-Treffen in Leipzig<br />
Die Größte<br />
bis jetzt<br />
In Leipzig fand im Oktober die vierte Ubucon statt. Rund<br />
250 Leute besuchten das dreitägige Treffen mit Workshops,<br />
Vorträgen, Kaffee und Club-Mate. <strong>Ubuntu</strong> <strong>User</strong><br />
war auch dort.<br />
Kristian Kißling<br />
Referenz<br />
Interview: Das Ubucon-Interview<br />
mit <strong>Ubuntu</strong>-Entwickler Benjamin<br />
Drung lesen Sie auf Seite 14.<br />
1 Auch RadioTux ist wieder dabei. Die hier versammelte Talkrunde<br />
setzt sich vor Ort mit allerhand Themen rund um Linux und<br />
den Open-Source-Bereich auseinander.<br />
Er habe wohl nicht schnell genug „Nein“ gesagt,<br />
antwortet Martin Kaufmann auf die Frage,<br />
wie er zum Organisator der Leipziger Ubucon 2010<br />
wurde. Wir stehen in der improvisierten Küche im<br />
Informatikgebäude der Uni Leipzig, in der Hochbetrieb<br />
herrscht. Freiwillige wie der Leipziger Thoralf<br />
Schilde kochen Kaffee, schmieren Brötchen und<br />
warten auf die Club-Mate-Lieferung. Es ist der 15.<br />
Oktober 2010, erster Tag der Ubucon, und das Wetter<br />
draußen ist – gelinde gesagt – mies. Es regnet<br />
permanent, und in der Stadt versuchen sich einige<br />
Rechtsradikale an einer Demonstration, die jedoch<br />
schon am Bahnhof scheitert.<br />
Die „Küche“ ist der zentrale Anlaufpunkt während<br />
der dreitägigen Veranstaltung. Das Eintrittsgeld der<br />
Teilnehmer finanziert die Snacks, Brötchen und<br />
Getränke. Die Gebühr habe den positiven Nebeneffekt,<br />
dass die angemeldeten Leute auch wirklich<br />
kommen, erzählt Dirk Deimeke, Vorsitzender des<br />
<strong>Ubuntu</strong> Deutschland e. V. und Mitorganisator der<br />
Veranstaltung. Am letzten Tag wird er vor den Augen<br />
der <strong>Ubuntu</strong>-Fans eine Ubucon-Torte anschneiden<br />
und vermuten, dass es „die größte Ubucon<br />
bis jetzt war“. Er wird Recht behalten. Laut einer<br />
späteren Zählung kommen in den drei Tagen 253<br />
Besucher nach Leipzig – ein neuer Rekord.<br />
Bis dahin finden in den<br />
modernen Uni-Räumen<br />
aber noch Dutzende von<br />
Vorträgen und Workshops<br />
statt. Denn die<br />
bilden den Mittelpunkt<br />
der Ubucon – neben der<br />
Kontaktpflege. Mitunter<br />
wird auch einfach<br />
nur diskutiert. In einer<br />
Fragestunde zu Desktopthemen<br />
tauschen<br />
sich die Teilnehmer über<br />
ihre Erfahrungen mit bestimmter<br />
Software aus. Auch Organisator Deimeke<br />
macht mit und demonstriert zusammen mit dem<br />
Blogger Roman Hanhart, wie man einen Apache-<br />
Server mitsamt Trac und Mediawiki aufsetzt.<br />
Besucher<br />
Der Schweizer Hanhart ist mit dem Auto angereist,<br />
zusammen mit drei Landsleuten. Er finanziert die<br />
Reise selbst und wohnt in einer Pension. Damit ist<br />
er nicht allein. Dennis Fink etwa kommt extra aus<br />
Luxemburg. Dort programmiert er an einer Bibliothekssoftware<br />
und sucht auf der Ubucon den Austausch.<br />
Phillip Hagedorn wird hingegen für seine<br />
Anwesenheit bezahlt. Er arbeitet für eine Firma,<br />
die 50 <strong>Ubuntu</strong>-Desktops einsetzt. Auf der Ubucon<br />
ist er, um mit Leuten zu reden und potenzielle<br />
Mitarbeiter zu entdecken. Er lernt, wie er sagt, am<br />
meisten zwischen den Vorträgen.<br />
Gut an der Ubucon sind die kurzen Wege. Alle<br />
Seminarräume tragen die Codenamen von <strong>Ubuntu</strong>-<br />
Distributionen und liegen im selben Gang. In<br />
einem der Räume hat RadioTux am zweiten Tag<br />
seine Kabelstränge verteilt und veranstaltet eine<br />
Live-Sendung (Abbildung 1). Am Abend strömen<br />
die Besucher ins Beyerhaus. In dem hübschen<br />
alten Saal mit Billardtischen, Holzdielen und Couchecken<br />
findet das „soziale Event“ statt.<br />
Auf ein Neues<br />
Was der Ubucon fehlt, sind die deutschen Entwickler,<br />
konstatiert der anwesende <strong>Ubuntu</strong>-<br />
Entwickler Benjamin Drung, der uns am Rande<br />
der Konferenz ein Interview gibt (Referenz: Interview).<br />
Seine Theorie: Während sich die deutsche<br />
Community fast komplett auf <strong>Ubuntu</strong>users.de<br />
tummele, seien die <strong>Ubuntu</strong>-Entwickler eher in<br />
Chaträumen, auf Launchpad und im offiziellen<br />
<strong>Ubuntu</strong>-Wiki unterwegs. Mal sehen, ob im nächsten<br />
Jahr mehr Entwickler kommen – die Planungen<br />
sind jedenfalls schon im Gange. (kki) ●●●<br />
8 UBUNTU<br />
02/2011<br />
www.ubuntu-user.de<br />
user